Ich will meinen Ex zurück! Was tun, wenn die Sehnsucht nicht nachlässt?
"Wir sind nicht mehr zusammen, aber ich liebe ihn noch immer!" Dieser Satz ist ganz normal und typisch für gerade Verlassene. Doch was tun, wenn die Sehnsucht nach dem noch immer geliebten Menschen nicht abnimmt – gibt es eine Chance auf eine Wiedervereinigung oder ist Entwöhnung der einzig richtige Schritt?
Christine sieht gut aus, ist lustig und Single. Es gäbe viele Anwärter, die gerne ihr Herz erobern möchten. Doch sie möchte nur den einen – ihren Ex. „Ich kann nicht aufhören ihn zu lieben, obwohl wir schon seit zwei Jahren getrennt sind“, sagt sie. Christine ist verzweifelt. Sie möchte ihren Ex zurück. Die gute Nachricht für alle, die selbst in einer ähnlichen Situation stecken: Christine ist kein Einzelfall.
Neue Chance nach der Trennung?
Viele Menschen sehnen sich nach einer Trennung zurück zum Ex. Und setzen nach einer Trennung Himmel und Hölle in Bewegung, um den geliebten Menschen wieder für sich zu gewinnen. Rein statistisch gesehen, gibt es Chancen auf einen Neustart, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Die Ex-Partner müssen gesehen, gehört und verstanden haben, warum die Beziehung gescheitert ist. Sie müssen sichtbar etwas geändert haben. Und die Ex-Partner müssen sich neu in einander verlieben. Ganz schlecht ist es, wie Christine auf die Erlösung zu warten.
Wer seinen Ex zurückhaben möchte, muss ihn schon zurückerobern. Und dazu muss man schon an sich arbeiten.
Diese 5 Punkte schaffen die Basis für einen Neustart
1. Auf Abstand gehen
Nach jeder Trennung ist ein Kontaktstopp für zumindest sechs Wochen unerlässlich. Das gilt auch für Ex-Paare wie Christine. Sie brauchen dringend Abstand, auch wenn es schwer fällt. Statt den Ex anzurufen, ist es besser eine Freundin um Hilfe zu bitten. Statt den Ex zu Geburtstag einzuladen, lieber mit Freunden um die Häuser ziehen. Und auch die Einladung vom Ex ablehnen. Das ist hart. Denn wir Menschen neigen dazu, an Dingen zu hängen, in die wir viele Emotionen investiert haben, egal ob es sich dabei um positive oder negative handelt. Wir sind wie Junkies, die einen Entzug brauchen. Erst nach diesem Entzug können die Expartner tatsächlich entscheiden, wieviel Kontakt sie möchten.
2. Keine Glorifizierung
Jede Trennung läuft in mehreren Schritten ab. Nach dem Schmerz kommt die Wut und dann die Rückbesinnung auf die schönen Zeiten, die man miteinander verbracht hat. Das ist wichtig, weil man nur so seine vergangene Beziehung würdigen kann und sich bereit machen kann für eine neue. Problematisch wird es, wenn die liebevolle Erinnerung an gute und schlechte Zeiten zur Glorifizierung des Expartners wird. Dann wird der Expartner in der Erinnerung so überstrahlend, dass sie nichts mehr mit der Realität des Beziehungsalltags zu tun hat. Aber kein Mensch ist perfekt. Und auch der Ex hatte seine Ecken und Kanten. Sonst wäre auch die Beziehung nicht in die Brüche gegangen. Wichtig ist, dass wir aus der zerbrochenen Beziehung mitnehmen können, was wir anders machen können und müssen.
3. Es gibt nicht nur eine große Liebe
Viele Menschen klammern sich an ihren Ex, weil sie davon überzeugt sind, dass es nur die eine große Liebe gibt. Stimmt nicht. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir in unserem Leben mehr als eine große Liebe treffen können. Bei fast 9 Milliarden Menschen auf der Erde ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine neue Liebe finden, sogar relativ hoch. Oft ist bei einer Trennung weniger unser Liebeskummer das Problem, sondern unser eigenes gekränktes Ego. Um herauszufinden, ob wir tatsächlich unseren Ex noch lieben, hilft eine einfache Übung: Stell dir vor, du hättest in zwei Jahren die perfekte Beziehung, wärst rundum glücklich. Hättest du dann jetzt Stress wegen dem Ex? Wer jetzt ja gesagt hat, liebt tatsächlich noch. Alle anderen haben sich rein emotional schon von ihrer Liebe entfernt.
4. Freundschaften pflegen
Zerbricht eine Beziehung, dann verlieren viele nicht nur ihren Partner sondern oft auch viele gemeinsame Freunde. Das schmerzt doppelt, ist aber noch lange kein Grund, weiterhin am Ex zu kleben. Viel zielführender ist es, jetzt gezielt die eigenen Freundschaften zu pflegen. Mit einer Freundin kann man eine Trennung auch viel besser verarbeiten als mit dem Ex. Auch Arbeitskollegen, Bekannte aus dem Fitnesscenter oder Nachbarn können eine Anlaufstelle sein. Kontaktmöglichkeiten gibt es genug.
5. Sich selbst was Gutes tun
Die meisten Menschen pflegen ihr Unkraut, nicht ihren Garten. Aber wenn ich nur meine Ex-Beziehung im Kopf habe, dann dreht sich irgendwann alles im Kreis. Dann nimmt der Ex-Partner in meinen Gedanken einen Stellenwert ein, der ihm nicht zusteht. Und dagegen heißt es aktiv werden. Denn das Positive am Single-Dasein ist, dass man in der Zeitplanung auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Wer schon immer mal einen Tanzkurs besuchen, ein Instrument oder eine Sprache lernen oder einen Marathon laufen wollte, hat jetzt eine einmalige Gelegenheit. Sich selbst verwöhnen, das tun was einem Spaß macht, macht den Kopf frei. Und das Positive: Wer selbst aktiv ist, ist nicht mehr bedürftig und darum attraktiver. Auch für den Ex-Partner.
Und wenn alles nichts hilft?
Es gibt leider Trennungen, die sind endgültig. Auch wenn es schwer fällt, sich dies einzugestehen. „Weil ich ihn liebe“ ist kein Grund, an einer schlechten Beziehung oder einem unerreichbaren Menschen festzuhalten. Eine Liebe sollte uns glücklich machen, uns erfüllen und uns Energie und Lebenslust schenken. Wir alle haben so eine Liebe verdient, haben verdient, die Nummer 1 zu sein.
Wenn aber der geliebte Mensch unerreichbar ist und bleibt, dann ist es besser, diese fruchtlose Liebe aufzugeben. Die gute Nachricht: Wer den 5-Punkte-Plan lebt, kann genügend Abstand und Freiheit gewinnen, um sich für eine neue Liebe entscheiden zu können. Und zwar egal ob man zum Ex zurückkehren oder zu neuen Ufern aufbrechen möchte. Ein Experte kann ebenfalls dabei helfen, die eigene Balance wiederzugewinnen, um die Liebe neu zu finden.
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