Bis zu zwei Jahre infektiös

Kein Gegenmittel: Gefährliche Durchfallerkrankung breitet sich immer weiter aus!

Kryptosporidiose verursacht schwere Durchfälle. Sie breitet sich in Europa immer weiter aus.

Die Durchfallerkrankung Kryptosporidiose ist auf dem Vormarsch. (Themenbild)
Die Durchfallerkrankung Kryptosporidiose ist auf dem Vormarsch. (Themenbild) Foto: RealPeopleGroup/iStock
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Kryptosporidiose ist eine Erkrankung, die mit schweren Durchfällen einhergeht. Die Zahlen in Großbritannien steigen stark, doch auch hierzulande wird das Infektionsgeschehen mit Sorge betrachtet.

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Kryptosporidien wie Cryptosporidium hominis und Cryptosporidium parvum sind kleine Parasiten, die Kryptosporidiose und somit schweren Durchfall verursachen. Das ist lange bekannt und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem auf sogenannte Entwicklungsländer konzentriert, während die Fallzahlen in sogenannten Industriestaaten eher auf niedrigem Niveau waren. Doch seit Mitte August steigen die Zahlen im Vereinigten Königreich rasant an, vor allem in England, Wales und Nordirland. In Schottland wurde der Anstieg etwas später erst verzeichnet. Insgesamt zeigen aktuelle Zahlen, dass die jetzigen Erkrankungen bis 80% gestiegen sind im Vergleich zu vorherigen Jahren. Dazu wurde nun eine Untersuchung in der EU-Fachzeitschrift "Eurosurveillance" veröffentlicht.

Die Daten der bekanntgewordenen Fälle der Krankheit wurden wissenschaftlich ausgewertet und die Forscher haben festgestellt, dass die Mehrzahl der Infektionen wohl auf Reisen nach Spanien inklusive der Balearen, aber auch in andere Länder im mediterranen Raum, zustande kamen. Dennoch gab es auch viele Fälle, die nicht mit Reisen in direktem Zusammenhang waren. Alterstechnisch gab es zudem Auffälligkeiten.

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Am stärksten betroffen waren demnach Menschen im Alter von 20-39 Jahren, aber auch alle anderen Altersgruppen bis 59 Jahre waren recht häufig erkrankt.

Doch nicht nur in Großbritannien breitet sich die Krankheit stetig aus, auch in Deutschland ist die Zahl der Fälle der Durchfallerkrankung deutlich angestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So waren zum 9. November laut dem "Epidemiologischen Bulletin" des Robert Koch-Instituts (RKI) 2.157 Fälle in Deutschland bekannt, während es 2022 zum selben Zeitpunkt des Jahres noch 1.712 Fälle waren. Kryptosporidiose ist in Deutschland meldepflichtig.

Infektion

Die Infektion erfolgt in der Regel über kontaminiertes Wasser wie Eiswürfel, Trinkwasser, aber auch Badewasser. Aber auch fäkäl-orale Übertragung von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch ist möglich, ebenso der Verzehr von kontaminiertem Fleisch. Der ausgeschiedene Stuhl kann durch den Erreger in feuchtem Milieu monatelang, in Einzelfällen sogar bis zu zwei Jahre lang infektiös bleiben. Der Erreger ist sehr widerstandsfähig mit Blick auf Umwelteinflüsse oder Chemikalien, die ihm nur wenig anhaben können.

Symptome

Die Symptome der Kryptosporidiose dauern bis zu zwei Wochen an. Hast du ein geschwächtes Immunsystem - wie zum Beispiel bei einer AIDS-Erkrankung-, kann es auch länger gehen, dasselbe gilt für Säuglinge. Unter anderem gehört ein anhaltend starker, wässriger Durchfall dazu, wie das RKI schreibt. Eine Gewichtsabnahme kommt mit dem Durchfall ebenso einher. Besonders immunsupprimierte Personen können im Extremfall auch an den Kryptosporidien sterben. Die Inkubationszeit beträgt 7-10 Tage, in Einzelfällen auch 1-12 Tage.

Behandlung

Eine auf die parasitären Erreger spezialisierte Therapie gibt es bislang nicht. Die Behandlung von Kryptosporidiose kann also nur symptomatisch erfolgen, also in Form von Flüssigkeitszufuhr und zusätzlichen Elektrolyten.

Vorbeugung

Um Kryptosporidien vorzubeugen, ist ein Abkochen von Trinkwasser zur Zubereitung von Speisen und Getränken notwendig. Die Chlorung von Wasser ist keine Garantie, dass die parasitären Protozoen abgetötet werden, weswegen ein Verschlucken von Wasser aus Pools, Seen oder Flüssen vermieden werden sollte. Wichtig ist es zudem sich die Hände in folgenden Situationen zu waschen:

  • nach dem Toilettengang

  • dem Kontakt mit Gartenerde

  • dem Kontakt mit Windeln

  • dem Kontakt mit Abwasser

  • dem Kontakt mit Haustieren wie Vögeln, Hunden und Katzen

  • dem Kontakt mit Tieren wie Rindern, Pferden, Schafen und Ziegen

  • vor der Essenszubereitung

  • vor dem Essen

Solltest du beabsichtigen, ein Tier - insbesondere Welpen - aus entsprechenden Ländern zu adoptieren oder zu erwerben, ist eine tierärztliche Untersuchung auf die Erreger sinnvoll.

Im Video findest du eine Zusammenfassung von allem, was du über Kryptosporidiose wissen musst:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: RealPeopleGroup/iStock (Themenbild)

Quellen