Möchte ich ein Kind? Pro und Contra
Egal ob du dir jetzt, später - oder nie Nachwuchs wünscht, wir verraten dir medizinischen Facts, was ein Baby alles verändern kann und helfen dir bei der Entscheidung.
Babybauch, ja oder nein? Die Folgen sind süß - und weitreichend. Nicht nur, weil ein Kind das Leben komplett auf den Kopf stellt. Auch die Gesundheit der Mutter wird mit der Geburt nachhaltig beeinflusst. Und wie sieht es mit Frauen aus, die keinen Nachwuchs wollen? Wir haben eine aktuelle Übersicht, die - rein medizinisch betrachtet - Vor- und Nachteile des Kinderkriegens beleuchtet.
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PRO: Ja, wir wollen ein Baby! Denn...
Langes Leben
Frauen mit Kindern erreichen ein höheres Alter. Forscher des Hammersmith Hospital (London) haben festgestellt, dass sich auch noch Jahre nach der Geburt Stammzellen des Babys im Rückenmark und Blutkreislauf der Mutter befinden. Dies sei wohl ein Grund dafür, dass Frauen länger leben als Männer.
Geringeres Krebsrisiko
"Wer sein Baby sechs Monate lang stillt, senkt das Eierstock- und Gebärmutterkrebsrisiko um 30 Prozent und das Brustkrebsrisiko um 50 Prozent", erklärt Prof. Dr. Frank Louwen (Uni-Klinik Frankfurt). Grund: In Schwangerschaft und Stillzeit sind die Eierstöcke ruhig gestellt, Östrogen- und Gestagenwerte bleiben konstant. Es gibt also keine Hormonschwankungen, die Krebs begünstigen können.
Starke Knochen
Eine Studie des Kaiser Permanent's Centre for Health Research (USA) zeigt, dass kinderlose Frauen ein um 44 Prozent höheres Risiko aufweisen, in älteren Jahren eine Hüftfraktur zu erleiden. Zudem senkt jedes weitere Kind das Risiko um weitere neun Prozent. Die Gründe hierfür sind noch unbekannt.
Schutz vor Diabetes
Eine Studie im amerikanischen Ärzteblatt ergab, dass Mütter, die zwei Kinder jeweils über ein Jahr gestillt haben, zu 30 Prozent seltener an Typ-2-Diabetes erkranken. Dieser Effekt hält bis zu 15 Jahre an.
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Weniger Allergien
Je mehr Kinder eine Frau bekommt, desto weniger erkrankt sie an allergischem Schnupfen oder Bindehautentzündung, stellte ein italienisch-spanisches Forscherteam fest. Mögliche Ursache könnte sein, dass in der Schwangerschaft vermehrt entzündungshemmende Stoffe gebildet werden.
Nerven aus Draht
Forscher der McGill University (Kanada) fanden heraus: Stillende Mütter können mit Stress besser umgehen, als Mamas, die ihren Kindern die Flasche geben. Denn: Mütter, die stillen, weisen geringere Level des Stresshormons Cortisol auf - sie sind gelassener.
Mehr Schmerztoleranz
"Eine Geburt justiert das Schmerzempfinden neu", sagt der Physiologe Dr. Richard Godfrey (Brunel University / England). Wenn man Wehen und Geburt überstanden hat, lassen sich Schmerzen danach sehr viel besser aushalten.
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Schwache Blase
Ob eine Frau nach der Niederkunft Blasenprobleme bekommt, hängt davon ab, wie schwer sie von der Geburt mitgenommen wurde - und ob sie sportlich aktiv ist. Prof. Dr. Louwen hat festgestellt, dass Frauen mit Kindern sich meist weniger bewegen und zunehmen. Das sind Faktoren, die Blasenschwäche begünstigen. Aber gerade Sport kann den Beckenboden stärken und so Blasenschwäche verhindern.
Trübe Stimmung
Ein bis fünf Tage nach der Geburt des Babys setzen so genannte "Heultage" ein: Der Hormonhaushalt steht Kopf, Versagensängste und Überforderungsgefühle bescheren dieses Tief. Davon bleibt fast keine Frau verschont. "In seltenen Fällen kommt es zu einer Wochenbettdepression, die behandelt werden muss", so Prof. Dr. Louwen.
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Sexpause
"Eine Geburt wirkt sich in den meisten Fällen nicht negativ auf das Sexleben aus", sagt Dr. Eva-Maria Lochmüller (LMU München). Sollte aber die Beckenbodenmuskulatur geschädigt sein, helfen gezielte Fitnessübungen, im Notfall eine Operation.
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Schlafstörungen
Das nächtliche Aufstehen kann das Immunsystem schwächen. Tipp: Gönn dir unbedingt hin und wieder Auszeiten, um deine Akkus wieder aufzuladen.
CONTRA: Auch wer kein Baby kriegen möchte oder kann, hat einige Vorteile.
Klarer Geist
Frauen ohne Kinder sind im Alter geistig oft fitter als gleichaltrige Mütter, besagt eine Studie des Journal Of Neuropsychiatry And Clinical Neurosciences (USA). Forscher vermuten: Die längere Östrogenausschüttung wirkt sich positiv auf das Gedächtnis aus.
Bessere Form
Eine Studie der Uni von Alabama-Birmingham (USA) zeigt, dass Frauen nach der Geburt etwa 2,3 bis 3,6 Kilos extra auf den Hüften behalten. Mit Baby bliebe kaum noch Zeit für Sport, so Prof. Suzanne Trupin (University Illinois).
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Fit & fidel
Der Allgemeinzustand ist besser. Dies belegt eine Studie von Prof. Angelo Alonzo (Ohio State University / USA). 81 Prozent der kinderlosen Frauen befinden sich demnach in sehr guter bis guter Verfassung, dagegen nur 68 Prozent der Frauen mit Kindern. Grund: Stress und Verantwortung schlagen aufs Gemüt.
Mehr Kontakte
Auch ohne Kinder bist du im Alter nicht einsam. Eine Studie der Universität in Florida zeigt, dass Menschen ohne Kinder verstärkt Freundschaften pflegen, vermehrt soziale Beziehungen am Arbeitsplatz knüpfen oder den Kontakt zur jüngeren Generation suchen. Psychologen der Universitäten Jena und Freiburg / Breisgau stellten fest, dass kinderlose Paare vor allem in gemeinsamen Hobbys und UnternehmungenErfüllung finden.
Glücksgefühle
Laut einer Umfrage des Bundesverbands Deutscher Banken schätzen sich kinderlose Paare durchschnittlich glücklicher und optimistischer ein als Eltern. Je älter die Kinder aber werden, desto zufriedener fühlen sich auch die Eltern.
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Veränderte Figur nach der Geburt - muss nicht sein
Wissenschaftler der St. Louis University (USA) stellten fest, dass nur 16 % der schwangeren Frauen ausreichend Sport treiben. Dabei hat die Bewegung viele Vorteile: Haltungsschäden, Krampfadern und Thrombosen können vermieden, das Gewicht kontrolliert werden. Wer ein Jahr vor der Schwangerschaft regelmäßig trainiert, reduziert zudem das Risiko für schwangerschaftsbedingte Diabetes um bis zu 50 %.
Idealer Sport für Schwangere
Suche dir Disziplinen aus, die gleichmäßig belasten wie Schwimmen, Laufen, Radfahren, Walking, Aerobic oder gemäßigte Kraftübungen. Training im Wasser ist besonders schonend für Rücken und Gelenke.
Optimale Belastung
Anfängerinnen sollten dreimal wöchentlich 15 Minuten aktiv werden, trainierte Frauen gerne fünfmal je eine halbe Stunde.
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