Baby & Zahnen

Babys erste Zähne: Wann kommen welche Milchzähne?

Die ersten Milchzähne werden bei jedem Baby mit Spannung erwartet. Doch wann kommt eigentlich welcher Zahn?

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Die ersten Zähne sind ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Babys, doch wann sie kommen und wie unser Kind darauf reagiert, ist sehr individuell. Für manche Babys ist das Zahnen ein Klacks, für andere ist es mit starken Schmerzen und sogar Fieber verbunden. Doch wenn die ersten Zähnchen erstmal da sind, ist das Lächeln des kleinen Fratzes noch süßer. Und obwohl die Milchzähne früher oder später ausfallen, ist die richtige Pflege unerlässlich.

Wann bekommen Babys ihre ersten Zähne?

Die ersten Milchzähne und auch bleibende Zähne werden schon vor der Geburt deines Babys im Kiefer angelegt. Etwa in der 12. Schwangerschaftswoche bilden sich die Zahnknospen, aus denen sich später die Zähne entwickeln.

Wann die ersten Zähne durchs Zahnfleisch brechen, ist bei jedem Kind unterschiedlich. Aber in der Regel zeigen sich die ersten Milchzähne zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat. Fun Fact: Eins von zweitausend Babys kommt sogar mit einem oder mehreren Zähnen zur Welt.

Hat das Zahnen begonnen, brechen paarweise nacheinander alle vier bis sechs Monate Zähnchen in Ober- und Unterkiefer durch. Die ersten Symptome beim Zahnen sind sehr individuell. Bei manchen Babys gibt es deutliche Anzeichen, dass ein Milchzahn durchbricht, sie haben zum Beispiel starken Speichelfluss und fassen sich ständig mit den Fingern in den Mund. Bei anderen Kindern gibt es keinerlei Anzeichen.

Grafik wie sieht das Milchzahngebiss aus?
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock : Irina_Strelnikova

Und wie viele Zähne bekommt ein Baby? Insgesamt 20 Zähne umfasst ein komplettes Milchzahngebiss, jeweils 5 Zähne links und rechts im Ober- und Unterkiefer. Kleinkindern wachsen pro Kieferhälfte 4 Milchschneidezähne, 2 Milcheckzähne und 4 Milchbackenzähne. 

Baby-Zähne: Welche kommen zuerst?

Die ersten Milchzähne zeigen sich bei deinem Baby paarweise, etwa ab dem sechsten Lebensmonat. Bereits etwa zwei Monate vorher brechen sie langsam durch. Als erstes kommen meist die zwei mittleren Schneidezähne im Unterkiefer. Kurz danach folgen die beiden oberen Schneidezähne.

Die seitlichen Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer zeigen sich zwischen dem neunten und sechzehnten Lebensmonat. Bis zum zweiten Geburtstag deines Kindes sollten sich die Eckzähne zeigen. Als Letztes kommen die ersten Backenzähne. Sie brechen in der Regel rund um den dritten Geburtstag durch.

Wie bei allen Entwicklungsstufen hat jedes Kind sein ganz eigenes und individuelles Tempo. Manche Milchzähne kommen ein bisschen früher, andere ein bisschen später. Etwa um den dritten Geburtstag herum sollten bei deinem Kind aber alle Milchzähne durchgebrochen sein.

Wann kommen welche Milchzähne?
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock : Irina_Strelnikova

Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?

Die Begleiterscheinungen beim Zahnen sind bei jedem Kind anders, bei einigen stärker, bei anderen schwächer. Trotzdem können Eltern anhand von einigen Anzeichen erkennen, dass sich ein Zähnchen auf den Weg macht.

Das sind die häufigsten Symptome bei Zahnen:
  • starker Speichelfluss

  • Babys stecken häufig ihre Hand in den Mund, um darauf herumzukauen

  • vermehrter Körperkontakt

  • Quengeln und Weinen

  • heiße und gerötete Wangen

  • geschwollenes und rotes Zahnfleisch

  • unruhiger Schlaf

  • wunder Po

  • krankheitsanfällig, weil leicht geschwächtes Immunsystem

Was ist dran am "Zahnfieber"?

Das Durchbrechen der ersten Zähne kann eine durchaus schmerzvolle Belastungsprobe für das Baby, aber auch seine Eltern sein. Krank werden Kinder vom Zahnen jedoch nicht. Eine erhöhte Körpertemperatur von leicht über 38 Grad Celsius kann eine Begleiterscheinung sein, die Ursache ist jedoch nicht das Zahnen selbst. Der Grund liegt viel mehr darin, dass die Kleinkinder durch das Zahnen ein vorübergehend geschwächtes Immunsystem haben. Leichte Infekte mit Fieber und Zahnen treffen dann häufig aufeinander. Durch den erhöhten Speichelfluss ist der Mund wund und Brust und Hals sind nass. Besonders in den Wintermonaten kann das schnell zu einer Erkältung führen. Sabber- und Halstücher können helfen.

Auch Durchfall hat nicht direkt etwas mit dem Durchbrechen der Milchzähne zu tun. Auch hier ist die Infektanfälligkeit die Ursache und, dass dein Baby mehr als sonst seine Finger und Hände in den Mund schiebt. Daher solltest du auf möglichst saubere Finger deines Schatzes achten. Genau wie beim Fieber gilt auch beim Durchfall: bessert sich der Zustand nicht innerhalb von kurzer Zeit, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen.

Was hilft meinem Baby beim Zahnen?

Zahnen ist mit Schmerz verbunden, dass könnt ihr eurem Schatz nicht gänzlich ersparen, aber ihr könnt eure zahnenden Babys unterstützen und den Schmerz lindern. Die Schneidezähne sind in der Regel die ersten Zähnchen, die durchbrechen. Sie sind flach und scharfkantig und brechen daher relativ leicht durch, sie plagen das zahnende Kind in der Regel nicht allzu sehr. Doch jedes Kind hat ein eigenes Schmerzempfinden, gereiztes Zahnfleisch, schlaflose Nächte und ein wunder Po können typische Begleiterscheinungen sein. Ablenkung und viele Kuscheleinheiten helfen deinem Baby dabei, gesunde Zähne zu bekommen. Aber auch andere Hilfsmittel und Hausmittel können dein Kind beim Zahnen unterstützen und die typischen Symptome lindern. Wir verraten dir, welche:

Ein kühlender Beißring tut gut

Beim Zahnen schwillt das Zahnfleisch an, der Kiefer spannt. Ein Beißring kann deinem Kind helfen. Achte jedoch beim Kauf auf hochwertige Produkte, die keine Weichmacher enthalten und PVC-frei sind. Am besten sind Beißringe, die sich im Kühlschrank kühlen lassen. Die Kälte lindert den Schmerz, dass Beißen und Kauen beschleunigt den Zahndurchbruch.

Gekühlte Apfel- und Möhrenstücke eignen sich genauso gut wie ein Beißring, zusätzlich bekommt dein Kind noch wertvolle Vitamine, die das Immunsystem unterstützen. Beides bitte nur unter Aufsicht, dein Schatz könnte sich sonst an einem größeren Stück verschlucken.

Nicht ganz unumstritten ist die Wirkung von Baby-Bernsteinketten. Es gibt keine Studien, die belegen, dass sie beim Zahnen helfen, allerdings sollen die ätherischen Öle, die in Bernstein enthalten sind, eine beruhigende Wirkung haben. Laut Hebammen sollen aber die bessere Alternative getrocknete Veilchenwurzeln sein.

Was hilft noch beim Zahnen?

Schaffen Beißring und Kühlung kein Lindern und dein Schatz hat starke Schmerzen, wirkt unruhig und kommt nachts nur schwer zur Ruhe, dann können spezielle Zahnungsgels helfen. Sie werden direkt aufs Zahnfleisch aufgetragen und lindern schnell die Beschwerden. Achte darauf, dass die Gels keinen Alkohol, Zucker oder Konservierungsstoffe enthalten.

Andere Eltern schwören auf Homöopathie. Pflanzliche Salben, Osanit-Kügelchen, Escatitona-Tropfen oder Viburcol-Zäpfchen (gibt es alles rezeptfrei) können die Schmerzen unter Umständen lindern. Wer von Globuli wie Chamomilla und Belladonne überzeugt ist, kann ebenfalls ausprobieren. Lass dich in beiden Fällen in deiner Kinderarztpraxis oder Apotheke beraten.

Wie stille ich mein zahnendes Baby?

Die ersten Zähnchen verursachen nicht nur bei deinem Baby Schmerzen, sondern können auch für dich beim Stillen unangenehm werden. In der Regel brechen jedoch zuerst die Schneidezähnchen im Unterkiefer durch, diese werden beim Stillen von der Zunge deines Babys überdeckt. Anfangs kann es trotzdem zu leichten Bissen führen, da dein Schatz neugierig ist, was er mit seinen neuen Kauwerkzeugen so alles anstellen kann.

Hier kommen 5 SOS-Tipps gegen wunde Brustwarzen. Wenn es zu schmerzhaft für dich ist, signalisiere dies deinem Kind, indem du es kurz von Brust nimmt und dann wieder anlegst. Es kann ein paar Tage dauern, bis dein Baby verstanden hat, dass das "Beißen" nicht erwünscht ist, also habe ein bisschen Geduld. Die ersten Zähnchen sind der Regel aber kein Grund fürs Abstillen. Falls du aber abstillen möchtest, findest du hier wichtige Tipps und Tricks.

Die richtige Zahnpflege ist von Anfang an wichtig

Auch wenn die ersten Zähne noch nicht komplett durchgebrochen sind, müssen sie gepflegt werden. Um dein Baby möglichst früh an die richtige Zahnpflege zu gewöhnen, solltest du mit einer spielerischen Mundhygiene beginnen. Spezielle Zahnbürsten aus Silikon und Fingerhüte lindern zum einen die Schmerzen beim Zahnen, zum anderen wird dein Baby so an tägliche Zähneputzen gewöhnt. Einfach mit sanften, kreisenden Bewegungen die übers Zahnfleisch streichen.

Fluorose bei Kindern: Ursache, Symptome und Behandlung von Dentalfluorose

Sind die ersten Zähnchen sichtbar, müssen sie auch täglich geputzt werden. Mit besonders kleinen und weichen Babyzahnbürsten reinigst du ab jetzt täglich die Zähne deines Kindes. Und auch der erste Zahnarztbesuch empfiehlt sich, sobald die ersten Milchzähnchen vollständig durchgebrochen sind.

Artikelbild und Social Media: NYS444/iStock (Themenbild)