Bayern: CSU verbietet Gendern an Schulen und Unis
Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt: In Schulen, Behörden und Unis ist das Gendern nach einem Beschluss der CSU ab April verboten.
In Bayern dürfen an Schulen, Unis und Behörden ab dem 1. April keine Genderschreibweisen mehr verwendet werden. Das hatte am gestrigen Dienstag (19.3.) die Landesregierung beschlossen. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Im Dezember 2023 hatte Ministerpräsident Söder erstmals Schritte gegen Gendersprache angekündigt.
Betroffen sind Schreibweisen mit Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt. Schreibweisen wie Doppelnennungen sind zulässig.
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Zu den Gründen äußerte sich Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) wie folgt: "Für uns ist die klare Botschaft, Sprache muss klar und verständlich sein". Es gehe mit dem Verbot aber auch darum, die "Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offen zu halten". Eine ideologisch geprägte Sprache etwa beim Gendern habe dagegen eine "exkludierende Wirkung".
"Klar ist, dass Lehrkräfte sich daran halten müssen", so Herrmann. Das gelte im Unterricht, im gesamten dienstlichen schriftlichen Verkehr mit den Eltern und der kompletten internen Kommunikation. In Schülerarbeiten werden Genderzeichen zwar "als nicht korrekt" angestrichen, aber nicht als Fehler gewertet, erklärte der CSU-Staatskanzleichef.
Reaktionen auf Verbot von Genderschreibweisen in Bayern
Der Deutsche Lehrerverband begrüßt das Verbot. "Missverständliche Formulierungen sind grundsätzlich zu vermeiden. Es geht um respektvolle Formulierungen, die damit auch gendersensibel sind, ohne es als solche zu markieren", sagte Verbandspräsident Stefan Düll. Auch das Sternchen könne schließlich ausgrenzend verstanden werden, hieß es weiter zur Begründung.
Die Bundesschülerkonferenz hatte das Verbot von Genderschreibweisen verurteilt. "Wir sind gegen diese Bevormundung, das gilt sowohl fürs Gendern als auch fürs Nichtgendern", sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Florian Fabricius, am Dienstag. Gendern solle für Schüler weder positive noch negative Auswirkungen haben, sagte Fabricius. "Die Lehrkräfte müssten die Sprache der Schüler tolerieren."
Artikelbild und Social Media: IMAGO / Wolfgang Maria Weber (Themenbild)