Alltag

Die 4 größten Irrtümer über Schmerzmittel

Wir räumen mit den vier größten Irrtümern und Mythen über Schmerzmittel auf und klären was wirklich stimmt.

Nahaufnahme von Medikamenten Kapseln und ein Glas Wasser
Foto: ddukang/iStock
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Viel hilft immer viel? Die Präparate sind generell gut verträglich? Es gibt zahlreiche Meinungen zu ASS, Diclofenac & Co. Doch einige sind falsch.

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1. Die Anwendungs-Dauer ist egal

Nein. Schmerzmittel soll man ohne Rücksprache mit dem Arzt (oder Apotheker) nicht länger als drei Tage hintereinander nehmen, auch nicht öfter als zehn Tage im Monat. Sonst könnte es zu Blutungen in Magen und/oder Darm kommen. Auch Leber und Nieren können Wer mehrere geschädigt werden.

2. ASS kann jeder vertragen

Nein. Es gibt eine Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure in Schmerzmitteln. Aber selbst unter Ärzten ist diese ASS-Intoleranz wenig bekannt. Drei bis fünf Prozent der Deutschen leiden an dieser Unverträglichkeit, die meisten sind älter als 30 Jahre. Symptome: Niesreiz, Fließschnupfen, Bindehautentzündung, Asthma-Anfälle, Hautausschläge – oft schon eine Stunde nach der Einnahme. Wer so etwas bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen.

Achtung: Wenn du andere Medikamente einnehmen musst (v. a. andere Blutverdünner), unbedingt mit dem Arzt oder Apotheker abklären, ob es zu Wechselwirkungen kommen kann.

3. Diclofenac ist immer sicher

Das stimmt so nicht. Diclofenac ist der am häufigsten verordnete Wirkstoff bei Rheuma-, Gicht- und Bewegungsschmerzen. Allerdings gibt es eine relativ unbekannte Nebenwirkung des Arzneistoffes: Schon 50 mg Diclofenac genügen, um Herzrasen, Enge im Brustraum (Angina pectoris) und einen Blutdruck über 200 mmHg zu verursachen. Das Risiko dafür ist zwar gering, trotzdem besteht es, sagen Experten.

Die Empfehlung: Eine regelmäßige Einnahme nur nach Absprache mit einem Arzt.

4. Die Mittel so oft wie nötig nutzen

Falsch. Wer öfter Medikamente einnehmen muss, sollte dies ohne Rücksprache mit dem Arzt an maximal zehn Tagen im Monat tun. 20 von 30 Tagen müssen einnahmefrei sein. Bei dieser sogenannten 10–20-Regel werden nicht die an den zehn Tagen verwendeten Tabletten gezählt, sondern nur der jeweilige Tag, unabhängig von der eingenommenen Menge.

Das bedeutet: Besser einmal richtig und hoch dosiert (empfohlene Höchstmenge in der Packungsbeilage beachten) behandeln als häufig nur ein bisschen.

Im Video: Diese Medikamente sollest du immer zu Hause haben!

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Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: ddukang/iStock