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Herzinfarkt vermeiden: So bestimmst du deinen Herzwert!

Infarkte vermeiden mit frühzeitiger Kontrolle: Ein Kardiologe klärt auf, wieso ein Wert entscheidend sein kann.

Der Kardiologe untersucht die Herzfunktionen des Patienten und die Blutgefäße an einer virtuellen Schnittstelle. Medizintechnik und Gesundheitstherapie zur Diagnose von Herzerkrankungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. – Stockfoto
Foto: ipopba/iStock
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Er entscheidet darüber, ob wir krank oder gesund sind: der sogenannte Herzwert. Er steht im Zentrum von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – der hierzulande immer noch häufigsten Todesursache. Der Kardiologe Prof. Dr. Rainer Hambrecht beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.

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Welchen Herzwert sollte jeder kennen?

Das sogenannte Lipoprotein(a) ist ein Blutfett, dessen Höhe nicht von der Ernährung abhängt, sondern von den Genen beeinflusst wird. „Daher empfehle ich jedem, diesen Wert mindestens einmal im Leben bestimmen zu lassen“, sagt Prof. Hambrecht.

Ab welchem Alter sollte man sein Herz untersuchen lassen?

Bei einem Gesundheits-Check-up, der ab 35 Jahren, danach alle drei Jahre, empfohlen wird. Dabei werden nicht nur Bauch, Lunge, Nervensystem und Sinnesorgane geprüft, sondern auch das Herz. Krankenkassen bieten diese Untersuchung an und übernehmen dafür die Kosten. Ein Lipoprotein(a)-Labortest kostet aber rund 15 Euro extra.

Was sollte man zudem immer testen lassen?

Den Cholesterinspiegel. Gerade bei Patienten mit erhöhtem Lipoprotein(a) ist es wichtig, andere Risikofaktoren wie Blutdruck oder das LDL-Cholesterin optimal einzustellen. Befindet sich zu viel von dem schlechten LDL-Cholesterin im Blut, bilden sich Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden – es drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

„Leider spürt man einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel im Blut nicht“, sagt der Experte. „Deshalb sollte man den Wert regelmäßig beim Arzt überprüfen lassen.“ Die Bestimmung des Gesamt-Cholesterins gehört zum Programm des Gesundheits-Check-ups.

Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?

Er zählt zu den Haupt-Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schädigt die Gefäßinnenwände und verursacht Ablagerungen und Gefäßverschlüsse. Durch die verengten und verstopften Gefäße steigt der Blutdruck dann noch weiter an.

Was ist der beste Schutz für unsere Gefäße?

„Wir empfehlen vier- bis fünfmal pro Woche eine halbe Stunde Bewegung bei mittlerer Intensität“, so Prof. Hambrecht. Als gutes Herz-Training gilt zum Beispiel radeln, joggen oder selbst schnelles Spazierengehen. Man sollte sich dabei noch unterhalten können und nach etwa zehn Minuten leicht schwitzen. Zudem haben Studien bewiesen, dass sogar leichte Hausarbeit wie Putzen, Waschen oder Bügeln das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindert.

Zum Experten: Prof. Dr. Rainer Hambrecht ist Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am Herzzentrum Bremen, Klinikum Links der Weser und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Im Video: So kannst du im Schlaf dein Herz stärken

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Artikelbild und Social Media: ipopba/iStock

Text: Redaktion CLOSER