Hustensaft selber machen: 5 Rezepte, die wirklich helfen
Gegen Husten sind gleich mehrere Kräuter gewachsen. Hustensaft selber machen geht oft schnell & ist ganz leicht.
- Hustensaft selbst machen: Schnelles & gesundes Hausmittel
- Spitzwegerich-Hustensaft selber machen
- Hustensaft selber machen mit Salbei, Thymian und Honig
- Hustensaft selber herstellen: Zwiebeln mit Honig als Klassiker
- Hustensaft selbstgemacht: Schwarzer Rettich und Honig
- Gänseblümchen-Hustensaft selbst herstellen
Wenn du unter Husten leidest, musst du zum Glück nicht sofort auf Medikamente zurückgreifen, denn Hustensaft selber machen geht schnell, je nach Rezept. Wir haben fünf ganz unterschiedliche für jeden Geschmack.
Hustensaft selbst machen: Schnelles & gesundes Hausmittel
Er ist nervig wie eh und je: der Husten. Er hat zwar eine durchaus sinnvolle Funktion, wenn wir bei einer Erkältung etwa Schleim aushusten, aber ein Reizhusten kann auch richtig lästig werden. Damit der Schleim abgehustet werden kann und die Beschwerden nachlassen, gibt es ein paar Hausmittel aus Kraut und Knolle, die ganz einfach selber machen kannst.
Eine Idee, um deine Genesung neben der ärztlichen Behandlung zu unterstützen, ist es also, Hustensaft selber zu machen. Die Herstellung der wirksamen und beruhigenden Säfte bzw. Sirups ist mit unseren Rezepten teils schnell gemacht und - wenn du es vorbeugend vor einer Erkältung machst - auch nicht allzu anstrengend
So richtig fix geht es allerdings nicht immer, denn bei akutem Husten ist nicht jedes Rezept geeignet - und du musst es ein paar Stunden oder über Nacht stehen lassen. Besonders lange dauert der Spitzwegerich-Hustensaft, er ist aber auch sehr gut gegen Husten geeignet. Andere sind direkt fertig.
Verwenden kannst du dafür allerlei gesunde Heilpflanzen, deren wirksame Inhaltstoffe bspw. schleimlösend und beruhigend auf Hals und Rachen wirken. So kannst du mit dem selbst hergestellten Hustensaft schnell mal Ruhe reinbringen und dich zusätzlich zur ärztlichen Behandlung besser erholen.
Alles, was du dafür brauchst, sind wenige Zutaten wie das passende Kraut und andere Zutaten. Wie du das Hausmittel Hustensaft selbst machen kannst, verraten wir dir in unseren Rezepten.
Spitzwegerich-Hustensaft selber machen
Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolata) ist ein wahrer Allrounder bei Husten, denn der natürliche Helfer kann Hustenreiz lindern und Entzündungen hemmen. Deswegen hilft Spitzwegerich auch gegen Mückenstiche und als Tee. Der Spitzwegerich-Hustensaft bildet einen Film im Rachen, der die gereizten Schleimhäute überdeckt und so für Ruhe und Erholung sorgt.
Allerdings solltest du darauf aufpassen, ihn nur auf ungedüngten Wiesen pflücken und nicht an vielbefahrenen Straßenrändern oder Orten, die ein Hundeklo sein könnten. Ist das ausgeschlossen, kannst du mit dem Hustensaft selbst herstellen starten.
Rezept für Spitzwegerich-Hustensaft
Zutaten:
eine Handvoll frische Spitzwegerichblätter
125 g Zucker
Saft einer halben Zitrone
2 Einmachgläser
Baumwolltuch
Zubereitung des selbstgemachten Hustensafts:
Spitzwegerich ist in unseren Breiten nahezu überall zu finden. Du kannst ihn also einfach selbst pflücken.
Blätter waschen, trockentupfen und in kleine Stücke schneiden.
Eine Schicht Blätter in ein Einmachglas legen.
Etwas Zucker über die Blätter streuen.
Abwechselnd weiter Blätter und Zucker übereinander schichten. Die letzte Schicht sollte aus Zucker bestehen. Anschließend Glas Luftdicht verschließen.
Nun macht sich der Hustensaft nahezu von selbst, allerdings dauert es einige Zeit. Daher: Spitzwegerich-Zucker-Gemisch für zwei Monate an einem dunklen Ort lagern. Anschließend den entstandenen Sirup weiterverarbeiten.
Sirup in eine Schüssel gießen und im Wasserbad erwärmen. Wichtig: Nicht kochen, sondern nur so lange erhitzen, bis er eine geschmeidige Konsistenz hat.
Sirup herausnehmen und Saft der halben Zitrone hinzugeben.
Hustensaft abschließend durch ein Baumwolltuch oder Sieb gießen und in ein weiteres Einmachglas füllen. Gut verschließen.
Dosierung
Erwachsene bis zu dreimal täglich einen Esslöffel einnehmen, Kinder nur einen Teelöffel.
Haltbarkeit
Der hohe Zuckergehalt konserviert den selbstgemachten Saft. Daher kann er bis zu einem Jahr haltbar sein. Im Zweifel gilt: riechen, schmecken, schauen.
Hustensaft selber machen mit Salbei, Thymian und Honig
Dieser Hustensaft hat gleich 3-Power-Zutaten vereint: Salbei und Thymian haben eine antibakterielle Wirkung und lösen zähen Schleim. Honig ist entzündungshemmend und beruhigt die Atemwege bei Reizhusten. Eine im Fachjournal "BMJ Evidence-Based Medicine" veröffentlichte Meta-Analyse verschiedener Studien kommt zum Schluss, dass Honig sogar besser wirkt als die meisten Medikamente gegen Erkältung. Um die beste Wirkung zu erzielen, solltest du auf nicht-sortenreinen Blütenhonig aus lokaler Imkerei setzen.
Diesen Hustensaft kannst du schnell selbst machen, was im Gegensatz zum Spitzwegerich-Sirup einen Vorteil darstellt. So bekommst du die Salbei-Wirkung mit dem gesunden Thymian:
Rezept für Honig-Thymian-Salbei-Hustensaft
Zutaten:
etwa 200 ml Leitungswasser
50 g Thymian
25 g Salbei
5 Esslöffel Honig (nicht-sortenreiner Blütenhonig aus lokaler Imkerei)
Saft einer halben Zitrone
saubere, verschließbare Flasche
Zubereitung des selbstgemachten Hustensafts:
Salbei und Thymian mit kochendem Wasser übergießen. Zudecken ca. 15 Minuten ziehen lassen.
Honig hinzugeben und erneut heiß machen, aber nicht kochen. Ansonsten werden die wichtigen Inhaltsstoffe des Honigs zerstört. Umrühren, bis der Sirup eine geschmeidige Konsistenz hat.
Anschließend Salbei entfernen, da der Hustensaft sonst zu bitter wird.
Saft der halben Zitrone hinzugeben und alles für eine Stunde ruhen lassen.
Thymian entfernen und Flüssigkeit in eine saubere, verschließbare Flasche geben.
Dosierung
Einen Esslöffel bis zu dreimal täglich einnehmen, Kinder nur einen Teelöffel.
Haltbarkeit
Geöffnet ist der Saft nur drei Tage haltbar. Stelle also lieber kleinere Mengen nach Bedarf her.
Hustensaft selber herstellen: Zwiebeln mit Honig als Klassiker
Zugegeben, dieser selbstgemachte Hustensaft klingt nicht so lecker, er ist aber dafür umso effektiver und eines der bewährtesten Hausmittel gegen Husten. Die Kombination aus Zwiebeln und Honig wirkt antibakteriell und lindert Hustenbeschwerden. Grund sind unter anderem die Schwefel-Verbindungen der Zwiebel, die zudem eine schleimlösende Wirkung haben. Auch ein Zwiebeltee kann gegen Husten helfen. So kannst du den Hustensaft selber herstellen:
Rezept für Zwiebel-Hustensaft
Zutaten:
1 Zwiebel
2 Esslöffel Honig
verschließbares Gefäß
Zubereitung des selbstgemachten Hustensafts:
Zwiebel in kleine Stücke schneiden und in ein Gefäß geben.
Honig hinzugeben.
Gefäß verschließen und Zwiebel-Honig-Gemisch über Nacht ziehen lassen.
Flüssigkeit abgießen. Schon ist der selbstgemachte Zwiebel-Honig-Hustensaft fertig.
Dosierung
Bis zu viermal täglich einen Esslöffel einnehmen, Kinder sollten nur Teelöffel nehmen. Im Zweifel an Personen vom Fach wenden.
Haltbarkeit
Wenn du den Saft im Kühlschrank lagerst, ist er bis zu fünf Tage haltbar.
Hustensaft selbstgemacht: Schwarzer Rettich und Honig
Eine besonders wirksame Form des selbstgemachten Hustensafts besteht aus einer Knolle und dem Futter der Bienen. Mit schwarzem Rettich und Honig lässt sich ein vortreffliches, natürliches Hausmittel herstellen, das du einfach zu dir nehmen kannst. Dann kann es wirken und seine Arbeit tun, denn der Rettich wirkt aufgrund seiner Senföle und ätherischen Öle antibakteriell und gilt zudem als natürliches Antibiotikum. Außerdem hat er eine stark antioxidative Wirkung. Da hat der Husten gegen die Wirkstoffe der Pflanze im selbstgemachten Hustensirup keine Chance.
Übrigens: Er soll auch als Hausmittel bei Schnupfen helfen, aber auch dann gilt: keinesfalls das Niesen unterdrücken.
Hustensirup aus Schwarzem Rettich und Honig
Zutaten:
1 Knolle Schwarzer Rettich
Honig
Holzspieße
Glasgefäß, auf das der Rettich gesetzt werden kann
verschließbare Flasche
So geht die Zubereitung:
Deckel vom Schwarzen Rettich schneiden und beiseitelegen.
Schwarzen Rettich aushöhlen und mit einem Spieß einige Löcher in den Boden stechen, zur Hälfte mit Honig füllen und mit dem Rettichfleisch vermengen. Deckel wieder drauf und auf ein Glas oder anderes passendes Gefäß stellen.
Nach ca. 3 Stunden tropft der Rettichsirup gegen Husten ab. Die Mischung in eine Flasche füllen. Sie kann direkt eingenommen werden.
Optional: Wenn du mehr Rettichhustensirup herstellen willst, kannst du den Vorgang wiederholen.
Dosierung
Zweimal täglich nach dem Essen ein kleines Glas trinken.
Haltbarkeit
Im Kühlschrank hält sich der selbstgemachte Hustensirup bis zu sechs Monate, aber mindestens einige Tage. Einfach schmecken, riechen, schauen.
Gänseblümchen-Hustensaft selbst herstellen
Eine weitere Möglichkeit, ein hilfreiches Husten-Hausmittel herzustellen, ist der Gänseblümchensaft. Die süßen kleinen Blümchen sehen nämlich nicht nur niedlich aus, sondern sind auch eine Heilpflanze - daher sind Gänseblümchen gesund. Sie wirken schleimlösend und schmerzlindernd, gegen den Husten sollen die in den Gänseblümchen enthaltenen Saponine helfen.
Wichtig ist es, sie wie den Spitzwegerich nur auf ungedüngten Wiesen zu pflücken und auf Orte wie Hundeklos und Ränder stark befahrener Straßen zu verzichten.
Rezept für Gänseblümchen-Hustensaft
Zutaten:
zwei Handvoll Gänseblümchen
halber Liter Wasser
Baumwolltuch
300 g brauner Zucker
Zubereitung:
Zwei Handvoll der Blumen mit 0,5 l kochendem Wasser übergießen.
Über Nacht stehen lassen und anschließend durch ein Tuch seihen.
Flüssigkeit mit 300 g braunem Zucker köcheln lassen, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht.
Dosierung
Abgekühlt täglich 3 Teelöffel einnehmen.
Haltbarkeit
In einer luftdicht verschlossenen Flasche kann sich der selbstgemachte Gänseblümchen-Hustensirup einige Monate halten. Es gilt das Prinzip schmecken, riechen, schauen.
Fazit
Das Tolle an den Hustensäften zum Selbermachen: du weißt genau, was drin ist und sie sind günstiger als die Produkte aus der Apotheke. Dennoch ersetzen sie nicht den Besuch in der Praxis, sondern eignen sich vor allem als Unterstützung einer konventionellen Behandlung deiner Erkältung.
Zwar wird eine Erkältung abends schlimmer, sollten die Symptome aber länger als drei Tage anhalten oder sogar schlimmer werden, raten wir dir dringend, deinen Arzt*deine Ärztin aufzusuchen. Eine verschleppte Erkältung kann nämlich gefährlich werden.
Artikelbild und Social Media: svehlik/iStock (Themenbild)
Quellen
Abuelgasim, Hibatullah et al.: Effectiveness of honey for symptomatic relief in upper respiratory tract infections: a systematic review and meta-analysis. In: BMJ Evidence-Based Medicine, Jahrgang 26, Heft 2, April 2021. In: https://ebm.bmj.com/content/26/2/57