Was du über die 3 verschiedenen Burnout-Arten wissen solltest
Es gibt nicht den einen Burnout, sondern drei verschiedene Arten - hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Wissenschaftler*innen der spanischen Universidad Zaragoza haben das Burnout-Syndrom analysiert und festgestellt, dass es nicht nur eine Art der Erkrankung gibt. Demnach unterscheiden sie in ihrer Studie gleich drei Ursachen für Burnout: Überlastung, Vernachlässigung und Entwicklungsmangel. Für die Studie wurden 429 Angestellte untersucht, von denen rund die Hälfte tatsächlich an einem Burnout litt.
Burnout durch Überlastung
Zu dem Überlastungs-Burnout wurden etwa 15 Prozent der Probanden gezählt. Zu diesem Syndrom kommt es häufig bei beruflicher Überlastung und zu wenig Zeit für das Privatleben. Der Stress führt zu negativen Gedanken, die sich in einer Spirale immer weiter zuspitzen, bis nichts mehr geht und er sich nur noch beschwert und alles negativ beurteilt. Die Forscher beschreiben diese Burnout-Art als eine "Entladung der Gefühle."
Diese Burnout-Variante wird nicht oft diagnostiziert. Viel mehr werden Betroffene als "Nörgler" oder "Pessimisten" beschimpft, nur selten erkennt man die psychische Not der Erkrankten.
Burnout durch Vernachlässigung
21 Prozent aller Untersuchten erlitten ein Burnout durch Vernachlässigung (seiner selbst). Die Ursachen ähneln denen des Überlastungs-Burnouts (u.a. Stress im Job, Überstunden, keine Freizeit). Allerdings führt diese Variante nicht in eine Explosion der Gefühle, sondern in das genaue Gegenteil: eine Abkopplung von der Außenwelt bis hin zu Selbstmordgedanken.
Spricht man im Volksmund von Burnout, ist in der Regel diese Variante gemeint. Sie ist es auch, die am häufigsten diagnostiziert wird, da die Symptome so eindeutig sind (vor allem im Endstadium): negativer Gedankenstrudel, Resignation, Lustlosigkeit.
Burnout durch Entwicklungsmangel
9 Prozent aller Studienteilnehmer*innen erkrankten am Burnout-Syndrom wegen einem Mangel an Entwicklung. Dieses Symptom wird auch als Bore-Out bezeichnet, also in etwa ein Ausgelangweilt-Sein. Die Ursache liegt in der Unterforderung: Betroffene sind zu überqualifiziert für ihren Job, sie finden keine "Erfüllung" in den Aufgaben und der Spaß kommt ihnen abhanden.
Typisch für das Mangel-Burnout ist die "kognitive Vermeidung", also eine Distanzierung zum ursächlichen Objekt, z.B. dem Job. Auch hier folgen auf die Unzufriedenheit ein negativer Gedanke nach dem anderen - Betroffene fühlen sich wie gefangen.
Damit es gar nicht erst zu einem der drei genannten Burnout-Varianten kommt, kannst du dem Burnout vorbeugen. Und auch beim sogenannten Mama-Burnout kannst du dir Tipps holen.
Hilfe bei Depressionen & Suizid-Gedanken
Du leidest an Depressionen oder kennst jemanden, der daran leidet? Bei der Deutschen Depressionshilfe findest Du eine Liste von Hilfsangeboten, Telefonnummern und Adressen, an die du dich wenden kannst.
Du hast Suizid-Gedanken oder kennst jemanden, der welche hat? Dann kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge unter telefonseelsorge.de. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 kannst du außerdem anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern bekommen, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
Die Muslimische Telefonseelsorge von Islamic Relief erreichst du unter 030-44 35 09 821.
Die russischsprachige Telefonseelsorge Doweria der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erreichst du unter 030-44 03 08 454.
Quellen
Jesus Montero-Marin/ Javier Prado-Abril/ Marcelo Marcos Piva Demarzo/ Santiago Gascón/ Javier García-Campayo, Montero-Marin et al: Studie über Stressbewältigung und Burnout-Typen: Erklärungskraft unterschiedlicher Bewältigungsstrategien: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0089090#references (13. Februar 2014)
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