Wechseljahre Erfahrung: Wie ich lernte, die Wechseljahre zu lieben
Keine Panik, das ist nur die Menopause! Unsere Redakteurin ist in den Wechseljahren und teilt ihre Erfahrung.
- Ein Drittel der Frauen kann sich sogar auf die Wechseljahre freuen!
- Meine Wechseljahres-Erfahrung zu den Hitzewallungen: So sieht es gerade aus
- Schweißausbrüche Wechseljahre Erfahrungsbericht: Ja, kommt vor
- Falten: Kein Grund zu leiden, so meine Wechseljahres-Erfahrung
- Haarausfall: Manchmal sind Wechseljahre fies!
- Experten für die Menopause: Gynäkologen haben mehr Erfahrungen zu Progesteron in den Wechseljahren
- Wechseljahre und Psyche: Einstellungssache
Schon lange, bevor es so weit ist, wird den meisten Frauen Angst gemacht: Du wirst alt! Eine Frau in den Wechseljahren ist nicht mehr sexy. Dein Körper spielt verrückt. Du wirst schwitzen wie verrückt. Deine Stimmung fährt Achterbahn. Auch wenn diese Sätze vielleicht nicht genauso ausgesprochen werden, ist das leider die Botschaft hinter vielen Texten und Gesprächen über die Wechseljahre.
7 Dinge, die Du in den Wechseljahren für ein besseres Wohlbefinden tun solltest
Deshalb fühlst du dich vielleicht auch so oder so ähnlich, schon lange, bevor es überhaupt losgeht. Der Grund dafür: Bei uns werden die Wechseljahre oft als Krankheit betrachtet. Ich kann dich vorab beruhigen, du kannst trotzdem fröhlich bleiben!
Ab wann beginnen die Wechseljahre bei einer Frau?
"Ähnlich wie die Periode beginnen die Perimenopause und die Menopause bei jeder Frau anders", so Dr. med. Louise Newson. "Das Durchschnittsalter für den Beginn der Menopause liegt bei 51 Jahren, sodass die meisten Frauen davon ausgehen können, dass sie die ersten Symptome der Perimenopause im Alter von etwa 45 Jahren haben. Diese Symptome können bereits ein Jahrzehnt vor dem endgültigen Ausbleiben der Periode beginnen." (vgl. S. 9, Gut vorbereitet in die Perimenopause und die Wechseljahre)
Ein Drittel der Frauen kann sich sogar auf die Wechseljahre freuen!
Etwa 30 Prozent aller Frauen macht sich total umsonst verrückt. Denn sie sind statistisch überhaupt nicht betroffen. Gynäkologen wissen, dass 30 Prozent gar keine Beschwerden bei den Wechseljahren verspüren. Ein weiteres Drittel hat nur leichte Probleme. Und lediglich 30 Prozent leiden tatsächlich unter heftigeren Beschwerden. Ich würde mich momentan in dem mittleren Drittel vermuten.
Diese Symptome sind typisch für Menopause:
schneller und unregelmäßiger Herzschlag
Anspannung und Nervosität
Schlafprobleme
Erregung
Panik- oder Angstzustände
Konzentrationsschwierigkeiten
Müdigkeit und Antriebsmangel
Desinteresse an vielem
Niedergeschlagenheit
Weinerlichkeit
Reizbarkeit
Schwäche- und Schwindelgefühle
Druck-und Engegefühl im Kopf
Kopfschmerzen
Taubheitsgefühl in Teilen des Körpers
Muskel- und Gelenkschmerzen
Gefühlsverlust in Händen̈ßen
Atemschwierigkeiten
Hitzewallungen
nächtliche Schweißausbrüche
Libidoverlust
(vgl. Dr. med. Louise Newson, S. 15, Gut vorbereitet in die Perimenopause und die Wechseljahre))
Meine Wechseljahres-Erfahrung zu den Hitzewallungen: So sieht es gerade aus
Mit 49 Jahren habe ich jetzt seit ungefähr einem halben Jahr eine etwas unregelmäßigere Periode, die auch mal zwei oder drei Monate ausbleibt. Was als Hitzewallungen beschrieben wird, hatte ich auch schon einige Male. Es fühlt sich dann so an, als stünde ich unter einem Ganzkörper-Heißluftföhn. Einmal für circa eine Minute auf Stufe drei, Höchsttemperatur, und zack ist es wieder weg. Schlimm? Überhaupt nicht. Mir war halt ein bisschen warm!
Schweißausbrüche Wechseljahre Erfahrungsbericht: Ja, kommt vor
Schweißausbrüche! Das ist wahrscheinlich das Hauptsymptom, das die meisten mit den Wechseljahren verbinden. Das passiert mir auch ab und zu mal. Und ja, es ist nicht angenehm. Aber es gibt ein paar Verhaltensregeln, die es mir viel leichter machen. Wenn ich merke, dass mich wieder so ein Hitzeschwall erreicht, dann zieh ich sofort die Jacke aus.
5 Hausmittel gegen Schweiß: So einfach beugst du dem Schwitzen vor
Sieht vielleicht manchmal etwas merkwürdig aus, wenn ich im Bus sitze und mir meine Jacke ausziehe, obwohl es draußen nur zehn Grad sind, aber mir ist das egal. Dann habe ich mir noch angewöhnt, immer Feuchttücher in der Tasche zu haben. Sobald ich irgendwo angekommen bin, geh' ich einfach kurz mal auf die Toilette, und schwupps ist das Problem behoben. Ich fühle mich wieder frisch, und der Tag kann weitergehen.
Falten: Kein Grund zu leiden, so meine Wechseljahres-Erfahrung
Falten auf der Stirn, an den Augen und die fiesen kleinen auf der Oberlippe: Ja, ich sehe nicht mehr aus wie vor 20 Jahren. Das beweist mir der Blick in den Spiegel. Aber ich bin ja auch nicht mehr dieselbe. Die letzten 20 Jahre lang habe ich viel Spaß gehabt, und den darf man jetzt auch sehen. Ich bin mir sicher, dass viele Frauen anders damit umgehen. Das ist ja auch voll in Ordnung.
Wenn jemand sich die Falten unterspritzen lassen möchte oder viel Geld für teure Cremes ausgibt – eine private Entscheidung. Aber wie auch immer, es gibt keinen Grund zu leiden. Denn was wäre denn die Option? Falten komplett vermeiden? Nicht mehr lächeln?
Ich durfte auf einem Termin mal Hannelore Elstner kennenlernen. Eine wunderbare Frau, die auch gar nicht so wenig Falten hat. Vielleicht hat sie ihre wahnsinnig tolle Ausstrahlung auch wegen der Falten? Auf jeden Fall war ich persönlich nach diesem Treffen völlig beruhigt und habe mich mit meinen Falten angefreundet.
Haarausfall: Manchmal sind Wechseljahre fies!
Wenn sich die Haare verabschieden, ist das immer gemein. Ein schöner Schopf fühlt sich einfach unbeschreiblich weiblich an. Und das ist auch das Signal an die Außenwelt. Leider führt das Hormonchaos im Körper manchmal dazu, dass Haare ausfallen. Zum Glück habe ich damit keine großen Probleme.
Biotinmangel: Symptome, Ursachen und was hilft
Aber ich weiß, dass viele meiner Freundinnen darunter leiden. Allerdings gibt es eine ganze Menge Mittel, die dagegen helfen können. Nahrungsergänzungsmittel, die die Haare mit optimalen Wirkstoffen versorgen zum Beispiel. Oder es gibt einen Schaum mit dem Wirkstoff Minoxidil, der das Haarwachstum wieder anregen kann. Viele Dermatologen bieten darüber hinaus extra Haarsprechstunden an, um das Problem zu beheben. Wer also unter Haarausfall leidet, kann durchaus etwas dagegen tun.
Experten für die Menopause: Gynäkologen haben mehr Erfahrungen zu Progesteron in den Wechseljahren
Ich weiß natürlich, dass ich mich mit meinen mittelschweren Beschwerden glücklich schätzen kann, aber ich würde auch nicht zögern, einen Experten zurate zu ziehen. Gynäkologen wissen ganz genau, welche Präparate gegen welche Beschwerden helfen. Das kann zum Beispiel Mönchspfeffer sein, Traubensilberkerze oder Sojapräparate. Und bevor du vielleicht unter deinem Wechseljahres-Zustand leidest, wäre es einen Versuch wert. Da viele Frauen mittlerweile Bedenken vor Hormonen, wie Progesteron, haben, verordnen Experten vermehrt pflanzliche Präparate.
Hier beantworten wir dir weitere Fragen rund um die Wechseljahre:
Wechseljahre und Psyche: Einstellungssache
Was ich tatsächlich häufig bemerke: Ich bin eher mal müde. Manchmal ist meine Stimmung gereizt. Und ich muss mit meiner Figur aufpassen. Aber ich merke noch etwas anderes. Ich habe nämlich beschlossen, mich einfach weiterhin richtig gut zu fühlen.
Diese Tipps helfen dir wirklich beim Abnehmen in den Wechseljahren!
Wenn ich schlapp bin, lege ich mich einfach mal hin. Ich will zwar etwas abnehmen, aber ich lass mich dadurch nicht verrückt machen. Und wenn ich mich vielleicht doch mal etwas älter und nicht so attraktiv finde, dann gönne ich mir etwas Schönes. Ein wirklich ausgiebiges Pflegeritual den ganzen Nachmittag lang. Oder ich kaufe mir eine sündhaft teure Tasche.
Vielleicht schwänze ich aber auch einen wichtigen Termin und gehe einfach zum Yoga. Denn ich habe beschlossen: Ich gehe jetzt einfach etwas besser mit mir um. Und dafür bin ich den Wechseljahren sogar ein bisschen dankbar.
Im Video erfährst du Wissenswertes über die erste Phase der Wechseljahre:
Quellen
Dr. med. Louise Newson: Gut vorbereitet in die Perimenopause und die Wechseljahre. Die Perimenopause erkennen. Gut vorbereitet in die neue Lebensphase: Hormone, natürliche Hilfen und Ernährung. TRIAS Verlag in Georg Thieme Verlag KG: 1. Auflage (2023). 157 Seiten.