Milben loswerden

Milben im Bett erkennen: Deshalb solltest du dein Bett nicht machen!

Millionen kleiner Milben befinden sich im Bett. Aber wie lassen sich die Milben im Bett erkennen? Um diese zu bekämpfen gilt: Betten machen ist tabu! Was ist der Grund für die ungewöhnliche Maßnahme?

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Abends im Bett sind wir nie allein. Und das gilt auch für Singles. Denn neben uns haben es sich noch rund 1,5 Millionen andere kleine Wesen gemütlich gemacht: Milben! Die kleinen Milben lassen sich aber kaum aus der Matratze fernhalten, was u.a. an ihrer Leibspeise liegt.

Allerdings sind wir teilweise selber schuld, wenn sich besonders viele Milben in unser Bett einnisten.

Milben im Bett erkennen: Was du über Bettmilben & Co. wissen solltest

Milben sind nicht gleich Milben, denn es gibt verschiedene Arten. Milben im Bett erkennen wird schwierig, denn die kleinen Hausstaubmilben sind im Normalfall nur bis zu 0,5 Millimeter groß. Das ist für einen Mensch schon fast unsichtbar und mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen.. Die kleinen Tierchen leben auf Büchern, im Teppich, auf Polstermöbeln wie dem Sofa oder dem Sessel und sind auch ansonsten überall anzutreffen, wo der Staub ist.

Ganz besonders lieben die Hausstaubmilben aber das Bett. Warum? Das liegt daran, dass diese Milbenart ein feucht-warmes Klima bevorzugt und sich am liebsten von Hautschuppen ernährt. Die abgestorbene Haut liegt vor allem da, wo wir uns oft aufhalten - und da ist da Bett natürlich einer der Orte mit der höchsten Aufenthaltszeit, nämlich dann, wenn wir schlafen. Daher sind Bettwäsche wie Kopfkissen und Decke befallen, aber vor allem leben sie auch auf der Matratze.

Das Problem ist, dass ein Mensch in der Nacht mindestens einen halben Liter Schweiß ausschwitzt. Das mögen die kleinen Milben im Bett und fühlen sich hier pudelwohl. Allerdings sind die Hausstaubmilben für Menschen eigentlich ungefährlich. Problematisch werden kann hingegen ihr Kot, da diese Ausscheidungen durch Aufwirbeln auf unsere Haut und in unsere Atemwege gelangen können und dort die sogenannte Hausstaubmilben-Allergie auslösen können.

Laut Umweltbundesamt zerfallen die Kot-Partikel und sind im Hausstaub nur noch 35 Mikrometer klein. Wenn du das dann einatmest oder durch Aufwirbeln auf die Haut bekommst, bekommst du eine allergische Reaktion durch die Milben im Bett. Erkennen kannst du die Allergie an einigen Symptomen. Die Allergene sorgen dafür, dass du allergische Symptome wie Schnupfen, Niesen, gerötete Augen, juckende Haut, Husten, Halsschmerzen und Kopfschmerzen, bei längerer Exposition auch eine Erkrankung wie Asthma bekommst. Um Juckreiz und Co. zu vermeiden und wieder ruhig auf deinem Kissen schlafen zu können, gibt es einige Maßnahmen, die du zum Milben im Bett bekämpfen machen kannst. Dazu verraten wir dir weiter unten mehr.

Bettmilben: Bisse durch die Krätzmilbe & Grasmilbe

Wie du schon gelesen hast, sind die Hausstaubmilben, die eigentlich in der Matratze und auch sonst überall im Haushalt leben, für den Menschen ungefährlich, genauso wie viele andere Milben. Es ist also immer eine Sache der Milbenart, wenn es zu Milbenbissen kommt.

Krätzmilben

Bettmilben-Bisse sind manchmal von Krätzmilben, genauer gesagt von der für Menschen gefährlichen Art Sarcoptes scabiei varietas hominis. Die Übertragung läuft über Hautkontakt ab, aber auch eine Übertragung über Textilien wird vermutet. Sie löst das aus, was wir unter dem Begriff "Krätze" kennen. Der Name geht auf den starken Juckreiz nach den Bissen zurück. In der Fachsprache nennt sich das Krankheitsbild Scabies oder Skabies bzw. Acarodermatitis.

Übertragen werden die Milben vor allem an Orten, an denen viele Menschen sind, also Kindergarten, Schule oder Krankenhaus - die Übertragung hat entgegen der Vermutung nichts mit unhygienischem Verhalten oder Umständen zu tun.

Erkennen kannst du die Bettmilben-Bisse der Krätzmilbe dadurch, dass du kleine rote leicht geschwollene Stellen an der Haut hast, die gelegentlich verkrustet sind. Manchmal siehst du auch kleine schwarze Punkte, die sich bewegen, aber die meisten Milben sind zu klein, um sie mit bloßem Auge zu erkennen. Der begleitende Juckreiz zeigt sich vor allem in der Nacht, da die Temperatur im Bett dafür sorgt, dass es auf der Haut juckt.

Zur Behandlung der Krätze wird abgecheckt, ob es sich um Grabmilben handelt, die sich in die Haut eingegraben haben - was Krätzmilben normalerweise auch tun. Manchmal lassen sich die Milben aber wieder von der Haut fallen. Wenn sie sich allerdings eingegraben haben, leben sie in kleinen  Bohrgängen in der Haut. Ist die Krätze abgeheilt, gibt es keine Immunität, weshalb es auch zum sogenannten Ping-Pong-Effekt kommen kann und sich Betroffene immer wieder gegenseitig anstecken.

Grasmilben

Eine weitere Milbenart, die uns gerne durch ihre Bisse beglückt und für Juckreiz sorgt, sind die sogenannten Grasmilben (lat. Neotrombicula autumnalis). Wenn es sich dabei um die Milben im Bett handelt, hast du sie vermutlich von draußen eingeschleppt. Sie beißen vor allem an Knöcheln und Kniekehlen zu. Erkennen kannst du die winzigen Spinnentierchen mit bloßem Auge kaum, da sie maximal 0,3 Millimeter groß werden. Sie sind vermutlich am ehesten als orange-rote Punkte sichtbar.

Um Grasmilben zu vermeiden, solltest du nicht barfuß über trockene Rasen- oder Grasflächen gehen und stets lange Kleidung und geschlossene Schuhe tragen, damit sie nicht auf deine Haut kommen. Das klingt natürlich nicht so schön und ist für das reale Leben nicht der beste Tipp.

Daher gibt es ein paar Dinge, die eventuell helfen können - zum Beispiel das Hausmittel Teebaumöl, das Milben abschrecken soll. Andererseits kannst du einfach den Rasen häufig wässern und ebenfalls regelmäßig mähen. Nach getaner Arbeit oder einem Spaziergang durch die Wiesen deiner Heimat kann zudem eine Dusche und frische Kleidung helfen, die lästigen Grasmilben loszuwerden und kein Opfer ihrer Bisse und des anschließenden Juckreizes zu werden.

Ob du Grasmilben im Garten hast, kannst du mit einem Blatt Papier oder weißen Teller testen. Legst du ihm für eine kurze Zeit in sonniges Gras und sind anschließend kleine orange-rote Punkte zu erkennen, handelt es sich um Grasmilben. Sie sitzen in der Regel an der Spitze eines Grashalms und warten dort darauf, sich auf ein Opfer fallen zu lassen. Das kann jedes Lebewesen sein und nervt lange: bis zu zwei Wochen kann uns der Juckreiz der roten Pusteln begleiten.

Milben lieben gemachte Betten

Mit einer normalen morgendlichen Tätigkeit machen wir es nicht nur uns, sondern auch den Milben im Bett und auf der Matratze gemütlich: Betten machen. Das sollten wir besser lassen. Denn damit steigern wir die Anzahl der Hausstaubmilben, was vor allem bei einer Hausstauballergie problematisch ist. Die Hausstaubmilben mögen es besonders warm und feucht – ein gemachtes Bett ist somit die ideale Umgebung für die kleinen Tierchen.

Lässt man das Bett wiederum ungemacht und schlägt zunächst nur die Decke auf, wird es den Milben zu trocken. Sie dehydrieren und sterben. Natürlich heißt das nicht, dass du das Bett nicht aufschütteln kannst - aber umklappen ist dann immer die bessere Variante.

Milben im Bett: Was tun? Die besten Tipps

Wir sagen es dir nur ungern, aber es ist leider ein Fakt: Generell lassen sich Milben im Bett nicht gänzlich verhindern. Die Spinnentiere ernähren sich von Hautschuppen – und davon ist das Bett voll, was es zu einer Festmahlzeit für Milben macht. Selbst nach einem Waschgang sind immer noch rund 10.000 Milben in deinem Kopfkissen.

Das ist aber nichts Schlimmes und ganz normal, denn das Gefährliche sind nicht die Hausstaubmilben selbst, sondern ihre Ausscheidungen. Du kannst zwar Milben im Bett nicht ganz verhindern, aber zumindest etwas gegen die Fülle der kleinen Tiere unternehmen und sie bekämpfen. Dann sind weniger in Kissen und Matratze und hast du eine Allergie, kannst du deine Symptome auf diese Weise hoffentlich verringern.

Mit diesen Tipps kannst du die Anzahl an Milben verringern. Einige stammen vom Umweltbundesamt:

  • Schlafzimmer und Wohnung 3x täglich für je bis zu 5 Minuten lüften: verringert die Luftfeuchtigkeit auf 45-55%

  • Schlafzimmertemperatur max. 18 Grad

  • keine Luftbefeuchter

  • Bettwäsche lüften und draußen ausschütteln, Kopf und Decke mehrmals pro Jahr mit Pulverwaschmittel waschen

  • Platz unter dem Bett nicht als Stauraum verwenden, da die Matratze sonst nicht auslüften kann

  • auf dicke Teppiche und Gardinen im Schlafzimmer verzichten

  • keine Pflanzen im Schlafzimmer

  • möglichst wenig Staubfänger

  • dünne Gardinen regelmäßig waschen

  • glatte Böden häufig wischen

  • Wichtig: Bettwäsche wöchentlich bei mind. 60 Grad mit Pulverwaschmittel waschen

  • Stofftiere gelegentlich für 24 Stunden in die Gefriertruhe packen und anschließend - wenn möglich - bei 60 Grad waschen, um den Milbenkot zu entfernen

  • Für Allergiker*innen und deren Partner*innen: Milbendichte Bettbezüge und Komplettbezüge für Matratzen(sogenannte Encasings)

  • Für Allergiker*innen und deren Partner*innen: Waschbares Bettzeug (Kissen und Decken) alle 4 bis 6 Wochen bei mind. 60°C waschen

  • Umziehen nicht in der Nähe des Bettes, da viele Hautschuppen aufgewirbelt werden

  • Teppich und Teppichböden mit Staubsaugern mit HEPA-Filtern reinigen

  • Für Allergiker*innen: Keine Staubsauger ohne Staubsaugerbeutel benutzen

  • laut Umweltbundesamt sind Milbensprays und antibakterielle Bettwäsche nicht empfehlenswert

  • rauchfreie Wohnung

  • Luftfilter (bspw. in Klimaanlage & Dunstabzugshaube) regelmäßig prüfen und ggf. wechseln

Auch wenn du die lästigen Spinnentierchen nicht komplett loswerden kannst, helfen diese Tipps und ein in Teilen ungemachtes Bett, damit es sich nicht zu viele Milben im Bett gemütlich machen.

Artikelbild und Social Media: SciePro/iStock (Themenbild)