Pickel während der Periode: So verändert sich deine Haut im Menstruationszyklus
Der weibliche Zyklus ist eine hormonelle Berg- und Talfahrt. Wir verraten dir, was deine Haut in welcher Phase braucht und wie du Pickel während der Periode vermeidest.
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- In welcher Zyklusphase bekomme ich Pickel?
- Pickel während der Periode: Sensible Haut in der Menstruationsphase
- Follikelphase: In welcher Phase habe ich einen rosigen Teint?
- Ovulationsphase: Alles so lassen oder neue Produkte ausprobieren?
- Lutealphase: Eine gründlichere Hautreinigung ist nun besonders wichtig
- Sollte ich meine Pflegeprodukte an die Zyklusphasen anpassen?
- Wie werde ich hormonelle Pickel wieder los?
- Kann man den Hautunreinheiten im Verlauf der Zyklusphasen vorbeugen?
- Pickel während der Periode: Ab welchem Zustand sollte ich eine*n Dermatolog*in aufsuchen?
Pickel während der Periode will keine – und dennoch lassen sie sich scheinbar kaum vermeiden. Die Schwankungen der Geschlechtshormone in den vier Phasen des weiblichen Zyklus beeinflussen dabei nicht nur unsere Leistungsfähigkeit und unseren Gemütszustand, sondern auch unser Hautbild. Gerade vor und während der Periode kann es dann schonmal dazu kommen, dass du mehr Pickel hast als sonst. Woran das liegt und wie du dem vorbeugen kannst, erklärt der Dermatologe Dr. med. Christoph Liebich aus der Münchener Praxis Dermazent.
In welcher Zyklusphase bekomme ich Pickel?
Während des weiblichen Zyklus durchläuft der Körper vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, die Ovulationsphase (Eisprung) und die Lutealphase. Während des Zyklusverlaufs verändert sich das Verhältnis der Hormone Östrogen, Testosteron und Progesteron sowie des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und des luteinisierenden Hormons (LH). "Die Haut der Frauen wird durch diese unterschiedlichen Phasen des Hormonausstoßes des Testosterons und Östrogens beeinflusst", schildert Dr. Liebich. "Manche Frauen leiden mehr darunter, andere weniger." Frauen mit einer fettigen Haut, bekämen bereits Pickel zu Beginn des Zyklus, in der Menstruationsphase, so Dr. Liebich.
Pickel während der Periode: Sensible Haut in der Menstruationsphase
Der Hormonspiegel ist zu Beginn der Menstruation am niedrigsten und das macht sich besonders auf der Haut bemerkbar. Sie ist deutlich sensibler. "In der Menstruationsphase haben Frauen meistens eine geringere Talgproduktion und es fehlt der Haut an Feuchtigkeit", erklärt Dr. Liebich. "Da die Haut nun sehr sensibel ist, sollte man diese nicht extrem strapazieren und besser keine neuen Produkte ausprobieren" empfiehlt der Dermatologe. Greife also nur zu Produkten, die du auch verträgst. Dr. Liebich rät, während der Periode auch keine aggressiven Peelings durchzuführen. Stattdessen seien eine milde Reinigung und feuchtigkeitsspende Pflegeprodukte nun besonders gut für die Haut. Ein bis zweimal pro Woche solltest du deiner Haut eine feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske mit Hyaluron gönnen.
Follikelphase: In welcher Phase habe ich einen rosigen Teint?
Nach Ende der Menstruationsphase steigt der Östrogenspiegel wieder leicht an - das macht sich sofort an deiner Haut bemerkbar. „Durch den höheren Östrogenspiegel in der Follikelphase wird die Kollagenproduktion angekurbelt“, erklärt Dr. Liebich. "Das hat einen positiven Effekt auf den Teint der Haut. Die Haut wirkt rosiger und praller."
Um die Haut von dem Grauschleier zu befreien, eignet sich ein Enzympeeling besonders gut. Die Enzyme spalten die Proteine, welche die Zellverbände der Hornschicht zusammenhalten. Durch das Peeling werden abgestorbene Hautschüppchen schonend entfernt und deine Haut wirkt sofort glatter und feiner.
Ovulationsphase: Alles so lassen oder neue Produkte ausprobieren?
"In der Ovulationsphase ist der Östrogenspiegel am Maximum. Das Testosteron-Level ist auch leicht erhöht. Die Haut wirkt prall und erscheint reiner", schildert der Hautarzt. Für ein straffes Kollagengerüst sorgt zusätzlich eine hohe Menge an Progesteron (auch bekannt als Schwangerschaftshormon). In dieser Phase musst du dir um deine Haut also keine Sorgen machen. Lehne dich zurück und lass in Sachen Pflege alles so wie bisher. Auch Dr. Liebich empfiehlt, die Haut nun einfach normal weiter zu pflegen. Wer mag, könne in dieser Phase auch neue Produkte ausprobieren, weil die Haut nun am unempfindlichsten sei, so der Dermatologe.
Lutealphase: Eine gründlichere Hautreinigung ist nun besonders wichtig
"In der Lutealphase steigt die Konzentration von Progesteron. Dadurch werden die Talgdrüsen angeregt, vermehrt Talg zu produzieren. Und somit kann es nach dem Eisprung zu fettiger Haut, verstopften Poren und Pickeln kommen", erklärt Dr. Liebich. Pickel sind Bestandteil der Akne. So eine Akne bezeichnen Dermatolog*innen als hormonelle Akne oder Menstruationsakne.
Damit sich gar nicht erst Hautunreinheiten und Pickel bilden, solltest du in der Lutealphase deine Haut besonders gründlich reinigen. Vermeide diese Fehler beim Gesicht waschen. Achte bei Waschlotionen darauf, dass sie pH-neutral sind, damit sie den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht zu sehr belasten. Ein mildes Peeling direkt vor der Periode hilft, verstopften Poren vorzubeugen. Die Poren durch eine Kosmetikerin vom Talg befreien zu lassen, sei auch eine Option, so Dr. Liebich.
Sollte ich meine Pflegeprodukte an die Zyklusphasen anpassen?
"Grundsätzlich würde ich nicht dazu raten, akribisch je Zyklusphase die Produkte zu wechseln", sagt Dr. Liebich. Frauen mit einer fettigen Haut, kämen meist mit Produkten für eine Mischhaut ganz gut zurecht, schildert der Dermatologe. Auffällig sei auch, dass die Pickel, die sich in der zweiten Zyklushälfte entwickeln, hauptsächlich am Kinn entstehen würden, so Dr. Liebich. "Für die Behandlung der Pickel rate ich, sich vom Hautarzt ein geeignetstes Produkt verschreiben zu lassen oder eine medizinische Kosmetikerin aufzusuchen, die eine Ausreinigung ausführen kann."
Wie werde ich hormonelle Pickel wieder los?
Hormonelle Pickel loszuwerden sei leider nicht realistisch, sagt der Hautarzt Dr. Liebich. Wenn man allerdings zu viele hormonelle Pickel hat, könne man auch das gesamte Hautbild verändern, indem man eine Isotretinoin-Therapie mache. "In der Zeit der Einnahme dürfe man aber auf keinen Fall schwanger werden, weil es ein Vitamin-A-Präparat ist. Das verkleinert die Talgdrüsen dauerhaft, so dass man dann nicht mehr so häufig Pickel bekommt", erklärt Dr. Liebich.
Kann man den Hautunreinheiten im Verlauf der Zyklusphasen vorbeugen?
Natürlich gibt es Tipps, die du befolgen kannst, um Pickeln vorzubeugen. Beispiele dafür sind die Folgenden:
Die Aufnahme von Vitamin-D-Präparaten kann helfen, Akne zu verringern, wenn du einen Vitamin-D-Mangel hast. Aber Vorsicht: Ein Überschuss, gerade von Vitamin B12, könne die Akne wiederum negativ beeinflussen, denn das feuere die Pickel an, so Dr. Liebich.
Eine zu fettige Pflegeroutine solltest du ebenfalls zu vermeiden.
Weitere Faktoren, die die Haut beeinflussen und Pickel verursachen sind z. B. Zucker, Weißmehl, Milch oder Alkohol. Die sollte man meiden, rät der Hautarzt.
Pickel während der Periode: Ab welchem Zustand sollte ich eine*n Dermatolog*in aufsuchen?
Wenn du dir der Bedürfnisse deiner Haut bewusst bist, kannst du besser nachvollziehen, warum du in welcher Zyklusphase Pickel bekommst. Wenn allerdings alle Tipps nicht helfen und du nicht mehr zurechtkommst, solltest du eine*n Dermatolog*en aufsuchen.
Artikelbild und Social Media: AdobeStock / anna.stasiia (Themenbild)