Sicca-Syndrom

Trockene Augen: Hausmittel und was du noch tun kannst

Trockene Augen können mit Hausmitteln behandelt werden, um die Augen wieder zu befeuchten. Es kommt aber auf die Ursache an.

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Den ganzen Tag auf den Laptop oder das Smartphone gestarrt oder der Wind hat längere Zeit ins Auge geblasen - schon hast du trockene Augen. Hausmittel sollen die Behandlung des Problems beheben und den Tränenfilm auf dem Augapfel stärken. Aber welche helfen?

Trockene Augen: Hausmittel für die Augenoberfläche

Wenn es wieder kälter wird, haben immer mehr Menschen mit trockenen Augen zu kämpfen. Aber welche Hausmittel können das Auge unterstützen und für mehr Tränenflüssigkeit sorgen?

Es brennt und wir reiben uns dann oft die Augen. Medizinisch wird das Keratoconjunctivitis sicca genannt, vereinfacht aber einfach Sicca-Syndrom oder trockene Augen. Wenn wir trockene Augen haben, liegt das meist an einem schwachen Tränenfilm, wodurch die Augenoberfläche schnell austrocknet. Musst du jetzt gleich zu Augentropfen greifen? Nein, das ist nicht immer notwendig, aber es kommt auf die Ursache an.

Trockene Augen: Ursachen für die Symptome

Klar können die Symptome auch von Krankheiten (Rosazea, Neurodermitis, Diabetes, Psoriasis, Rheuma, etc.), einem Vitamin-A-Mangel oder Medikamenten wie Betablockern kommen. In dem Fall solltest zu deiner Ärzt*in gehen zur Behandlung, der dir oftmals Augentropfen verschreibt, welche quasi als künstliche Tränen verwendet werden.

Für den Fall, dass dem nicht so ist, gibt es aber ein paar kleine Tipps und Tricks, die du als Trockene-Augen-Hausmittel anwenden kannst, doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Die Ursache für trockene Augen ist  - abseits von Krankheiten wie dem Sjögren-Syndrom oder einer Blepharitis (Lidrandentzündung) - oft schnell gefunden. Folgende Ursachen kommen für zu wenig Tränenflüssigkeit im Auge infrage:

  • langes Arbeiten am Bildschirm oder Zocken (Office-Eye bzw. Gaming-Eye)

  • Kontaktlinsen

  • niedrige Luftfeuchtigkeit - trockene Heizungsluft oder Klimaanlage

  • Wechseljahre (hormonelle Umstellung im Körper)

  • Anti-Baby-Pille

  • Allergie

  • Umweltbelastung

  • Verstopfung der Meibom-Drüsen durch Milben (Hinweis sind kaum sichtbare krümelige Ablagerungen am Augenlid-Rand bzw. verklebte Augen)

Unter trockenen Augen leiden Frauen deutlich häufiger als Männer. Der Tränenfilm läuft oftmals zu schnell ab oder die Menge der Tränenflüssigkeit ist zu gering. Da der durchs Blinzeln gleichmäßig verteilte Tränenfilm aus insgesamt drei genau aufeinander abgestimmten Schichten besteht, führt eine Störung der Tränenflüssigkeit schnell zu Entzündungen der Bindehaut, da sich bspw. Bakterien schneller vermehren können. Im schlimmsten Fall können dauerhaft trockene Augen zur Bildung von Hornhaut führen.

Trockene Augen: Was tun? Hausmittel und andere Hilfen

Um die trockenen Augen zu behandeln, wollen wir am Liebsten alle die besten und einfachen Hausmittel nutzen. Da wird es in der Realität aber meist schon etwas schwierig, weil es nicht immer die eine Möglichkeit gibt, die auf wundersame Weise eine jesusgleiche Heilung bietet. Dennoch gibt es ein paar Hausmittel und Tricks, die zumindest bei den einfachen Ursachen für trockene Augen helfen können.

Einfaches Hausmittel gegen trockene Augen: Wasser trinken

Dieses Hausmittel klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, aber tatsächlich hilft es bei der Trockenheit von Augen, einfach mal etwas mehr Wasser zu trinken. Denn wer genügend Flüssigkeit in Form von schlichtem Wasser zu sich nimmt, kann auch genügend Tränenflüssigkeit produzieren.

Extrem trockene Augen: Was hilft? Lüften, aber direkten Luftzug vermeiden

Wenn du unter trockenen Augen leidest, ist die Frage, was hilft. Die Antwort lautet: Fenster auf! Lüften kann gegen zu trockene Raumluft helfen und erhöht in der Regel die Luftfeuchtigkeit auch ein Stück. Das hilft übrigens auch im Auto.

Gleichzeitig ist es hilfreich, bei trockenen Augen mal auf die Klimaanlage zu verzichten. Denn auch diese kann dazu führen, dass die Luft zu trocken ist und unsere Augen anfangen zu brennen.

Ebenso kann die Lüftungsanlage im Haus oder Auto schuld an der trockenen Luft sein, die die Augen reizt. In diesem Fall hilft es auch, diese einfach mal so einzustellen, dass sie nicht den direkten Luftzug ins Auge pustet. Solltest du im Wind unterwegs sein, einfach mal die Augen eine Weile geschlossen halten - auch das kann helfen.

Trockene Augen: Hausmittel? Luft befeuchten!

Manchmal haben wir aber das Problem, dass die Luft draußen entweder super kalt ist und es nicht zu mehr als einem Luftstoß reicht, oder die Luft ist draußen so trocken, dass es zumindest für die Augen nicht viel bringt, sie jetzt hereinzulassen. Was kannst du da tun?

Die Lösung ist wieder das Wasser. Diesmal allerdings, um die Luft zu befeuchten. Das hilft den trockenen Augen als Hausmittel, indem es verdunstet. Vielleicht kennst du ja diese kleinen Behälter, die bei manchen Leuten an der Heizung hängen. Darin befindet sich Wasser, das durch die Wärme der Heizung verdunsten soll und so die Raumluft befeuchtet.

Solltest du diese Hängebehälter nicht zur Hand haben, kannst du auch eine ein Schüsselchen mit Wasser in die Nähe eines Heizkörpers stellen. So befeuchtet sich die Luft und hilft gegen das lästige Sicca-Syndrom.

Augen trocken: Blinzeln hilft

Sind deine Augen trocken, weil du den ganzen Tag vor dem Bildschirm hängst und draufstarrst? Oft genug neigen wir leider dazu, im Falle trockener Augen mit den Fingern zu reiben, was aber nicht hilfreich ist. Der Trick mit dem Augenlid ist da besser, um der Augenoberfläche wieder einen Schwung Tränenflüssigkeit für den Tränenfilm zu verpassen.

Damit sich deine gereizten Augen erholen können, einfach häufiger Blinzeln. Das verteilt jedes Mal aufs Neue die Tränenflüssigkeit im Auge und sorgt so für einen konstanten Tränenfilm.

Im Normalfall blinzelt ein Mensch etwa 10-15 Mal in der Minute - jeder Lidschlag dauert nur 0,3 Sekunden. Bringt das auf Dauer nichts gegen die juckenden Augen, helfen geschlossene Augen. Einfach mal eine Weile zumachen und ein wenig hin und her bewegen. Solche regelmäßigen Pausen helfen bei der Tränenproduktion und halten das Auge feucht.

Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung ist es, während des Geschlossenhaltens der Augen ein feuchtes Tuch aufs Augenlid zu legen. Die Feuchtigkeit kann die Haut vielleicht auch noch ein bisschen unterstützen, die rund ums Auge manchmal auch gereizt ist.

Trockene Augen: Was tun? Schlafen!

Gegen die Symptome und Ursachen von trockenen Augen helfen also geschlossene Augen. Was könnte da näher liegen, als die Augen einfach noch etwas länger geschlossen zu halten?

Wer müde ist, hat oft gerötete Augen. Wer trockene Augen hat, auch. Zur Behandlung einer trockenen Augenoberfläche kann es sehr hilfreich sein, einfach mal die Augen zu zu machen und ausreichend zu schlafen. Das sorgt dafür, dass sich der Tränenfilm ein wenig regenerieren kann.

Gereiztes Auge trocken: Sonnenbrille hilft

Manchmal ist es die Sonne, die deine Augen austrocknen lässt. Gerade im Urlaub ist die Luftfeuchtigkeit eher niedrig und die Sonne brennt von oben herab. Helfen kann da eine Sonnenbrille mit UV-Schutz. Die Brille schützt den Tränenfilm übrigens auch vor Luftzügen und Wind.

Trockenen Augen vorbeugen: Rauch vermeiden

Egal ob du grillst, Zigaretten oder Shisha rauchst, der Rauch reizt unsere Augen und hilft ihnen nicht dabei, die Augenoberfläche feucht zu halten. Solltest du am Sicca-Syndrom aus diesem Grund leiden, solltest du deine Augen nicht länger dem Rauch aussetzen und mal ein bisschen an die frische Luft gehen oder das Grillen jemand anderem überlassen. Das allein kann helfen, die nervigen Symptome verschwinden zu lassen.

Verklebte, trockene Augen durch Milben

Sollten Milben an den Meibom-Drüsen der Grund für trockene, verklebte Augen sein, kannst du auch dieses Problem mit einem Hausmittel aus der Welt schaffen, wie die Experten des NDR empfehlen. Hilfreich sind hier warme Kompressen, die einmal oder zweimal am Tag für zehn Minuten auf die Augen gelegt werden. Anschließend mit einem feuchten Tuch von außen nach innen am Lidrand entlang wischen. Bist du dir unsicher, solltest du mit diesem Problem allerdings in deine Hausarztpraxis des Vertrauens oder zur Apotheke gehen, um dich über die weitere Behandlung beraten zu lassen.

Artikelbild und Social Media: Tunatura/iStock (Themenbild)