Hygiene

Wie oft sollte man seine Bettwäsche wechseln? Die Antwort überrascht!

In unserer Bettwäsche schlafen wir jede Nacht, aber weißt du, wie häufig du den Bettbezug wechseln solltest? Auf jeden Fall viel öfter, als es die meisten tun...

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Ganz viele Menschen wechseln ihre Bettwäsche nur alle drei bis vier Wochen. Fatal! Der Grund: Die gemeine Hausstaubmilbe fühlt sich in dem feucht-warmen Klima unseres Bettes einfach sehr wohl. Der Schweiß und die Hautschuppen, die sich in der Bettwäsche ansammeln, bieten zusätzlich einen idealen Nährboden für Bakterien. Wir teilen unser Bett also nicht nur mit Milliarden Milben, die unseren Schlaf stören...

Regelmäßiger Wechsel der Bettwäsche wegen Milben

In nur zwei Jahren besteht ein Zehntel der Kissenfüllung aus (abgestorbenen) Milben und ihrem eiweißhaltigen Kot. Hausstauballergiker reagieren darauf mit juckenden Augen, Niesanfällen, Schnupfen, Husten und Hautekzemen - im schlimmsten Fall sogar mit Asthmaanfällen. Aber auch für Nicht-Allergiker ist das weder besonders appetitlich, noch hygienisch oder gesund.

Wie oft sollten wir die Bettwäsche waschen?

Im Schlaf gibt unsere Haut durchschnittlich ein bis 1,5 Liter an Feuchtigkeit ab, bestehend aus Kochsalz, Talg, Harnstoff, Säuren und ganz viel Wasser. Wer stärker schwitzt, sollte mindestens (!) ein Mal pro Woche die Bettwäsche wechseln. Für alle anderen gilt: spätestens (!) alle zwei Wochen.

Zusätzlich sollten Bettdecken und Kissen jeden zweiten Tag (noch besser: täglich) draußen auslüften. Allergiker und Nacktschläfer sollten ebenfalls mindestens einmal wöchentlich ihr Bett abziehen und die Bezüge waschen.

Ausnahmefälle: Wer erkältet ist oder eine andere infektiöse Krankheit hat, sollte wie im Fall von Kopf- oder Filzläusen am besten nach jeder Nacht beziehungsweise Nutzung die Bettwäsche waschen.

Wissenswert: In einem einzigen Gramm Hausstaub befinden sich etwa 15.000 Milben! Und gerade im Schlafzimmer wohnen etwa hundert Mal mehr Milben als z.B. im Wohnzimmer, wie Parasitologen der Universität Kiel herausgefunden haben. Der Grund: Die winzigen Spinnentierchen mögen es warm, wie es z.B. in Betten, Wolldecken, Teppichen und Polstermöbeln der Fall ist. Weiteren Studien zufolge, wird in einer Matratze nach etwa sieben Jahren das absolute Höchstmaß an Milben und ihrem Kot erreicht. Spätestens dann heißt es also: Matratze auswechseln! Die Zeitspanne kann gegebenenfalls durch spezielle Bezüge für die Matratze verlängert werden.

Wie wäscht man Bettwäsche richtig?

Bettwäsche sollte wenigstens alle 14-Tage gewaschen werden. Nun ist allerdings die Frage, wie beziehungsweise wie heiß.

Milben sterben ab etwa 58 Grad ab. Das heißt im Umkehrschluss, dass gerade Allergiker ihre Bettwäsche (inklusive Kopfkissen!) regelmäßig bei 60 Grad waschen sollten. Auch Kuscheltiere und Zierkissen, die waschresistent sind, sollten hin und wieder bei 60 Grad in der Waschmaschine verschwinden. 

Lange galt die Faustregel, dass Bettwäsche generell mindestens bei 60 oder sogar 90 Grad gewaschen werden muss. Für Allergiker ist die mindestens 60 Grad-Regel auch weiterhin richtig, wie oben beschrieben. Davon abgesehen gibt es mittlerweile aber sehr viele Waschmaschinen, die Bettwäsche und Co. auch bei sehr viel niedrigeren Temperaturen hygienisch rein waschen. Das dient vor allem der Umwelt. Viele Maschinen haben sogar spezielle Hygiene-Waschgänge - wer sich dennoch unsicher ist, kann Bettwäsche und Ähnliches mit einem speziellen Hygienespüler waschen, um Bakterien zuverlässig abzutöten.

Umwelt-Tipp: Das klingt gar nicht umweltfreundlich? Ebenso effektiv wie Hygienespüler ist ein Gemisch aus Wasser und Essigessenz. Einfach die Bettwäsche eine halbe Stunde vor dem Waschen darin einlegen.

Die wichtigsten Tipps zum Bettwäschewaschen:

  • Immer die Anweisungen auf dem Pflegeetikett beachten!

  • Auch Bettwäsche sollte nach Farben sortiert werden, weiße Bettwäsche wird am besten mit Voll-, bunte Wäsche mit Color-Waschmittel gewaschen.

  • Kopfkissen- und Bettdeckenbezüge auf links drehen und alle Reißverschlüsse, Knöpfe und Co. schließen.

  • Starke Verschmutzungen sollten vorbehandelt werden. In den meisten Fällen ist es ratsam, Verunreinigungen mit kaltem Wasser auszuspülen und Flecken anschließend mit Gallseife zu behandeln.

  • Die Waschmaschine sollte immer mindestens halb voll beladen, aber nicht vollgestopft werden. Etwas über halb voll ist ideal für Bettwäsche, da diese sich so während des Waschgangs frei in der Trommel bewegen kann. Das verhindert ein starkes Verknittern der Wäsche.

  • Weichspüler ist "überflüssig": Er beeinträchtigt die Saugfähigkeit der Bettwäsche negativ und kann mit seinen Duftstoffen für Schlafstörungen, Kopfschmerzen und andere Beschwerden sorgen.

  • Wenn möglich: Bettwäsche an der Luft trocknen lassen.

Zusätzliche Tipps zum Wechseln der Bettwäsche

  • Bei jedem Bettwäschewechsel die Matratze wenden und / oder drehen.

  • Die Matratze alle zwei Wochen absaugen.

  • Waschbare Matratzenbezüge und die Bettdecke zwei Mal jährlich bei 60 Grad waschen (wenn möglich).

  • Bettdecken nach 6 bis 8 Jahren auswechseln.

  • Bettwäsche aus Seide verwenden. Die ist von Natur aus milbenabweisend.

Bettdecke und Kopfkissen: Wie oft sollte das gesamte Bettzeug gewaschen werden?

Nicht nur die Bettwäsche - auch das gesamte Bettzeug, also Kopfkissen und Bettdecken, aber auch Zierdecken und Co., die regelmäßig auf dem Bett liegen, sollten regelmäßig gewaschen werden.

Hier wird zum Beispiel vom deutschen Textilreinigungs-Verband e.V. und den meisten Herstellern ein Rhythmus von etwa 1-2 Mal im Jahr empfohlen. Wer allergisch gegen Hausstaubmilben o. ä. ist, kann natürlich häufigeres Waschen benötigen. 

Was das Waschen selbst angeht: Auch hier müssen zuallererst die Pflegehinweise auf den Etiketten der Textilien beachtet werden. Im Idealfall dürfen auch Bettdecke und Kopfkissen bei 60 Grad gewaschen werden. Ist das aus Material-Gründen mal nicht der Fall, können Hygienespüler (oder auch unser oben beschriebenes Wasser-Essigessenz-Gemisch) oder aber auch Waschmaschinen mit Hygiene-Spülgängen Abhilfe schaffen. Mehr zum Thema Bettdecke waschen findest du hier.

Zusatz-Tipps für Allergiker: Was, wenn ich gegen Hausstaubmilben und Co. allergisch bin?

Wer an einer Hausstauballergie - oder genauer gesagt: an einer Hausstaubmilbenallergie leidet, der sollte für einen gesunden und erholsamen Schlaf dringend Zusatzmaßnahmen in Angriff nehmen. Das bedeutet zum einen einen häufigeren Waschrhythmus, zum anderen sind aber auch zusätzliche Anschaffungen wie Allergiker-Bettwäsche, Encasings oder aber auch milbendichte Bezüge für die Matratze sehr empfehlenswert.

Viele Allergiker verspüren auch durch HEPA-Filter, die die Luft im Schlafzimmer reinigen, eine Verbesserung ihrer Beschwerden.

Fazit

Wer unsere Tipps befolgt und spätestens alle zwei Wochen die Bettwäsche wechselt, sollte keine Probleme mit Milben haben. Ein regelmäßiger Wechsel der Bettbezüge sorgt zudem dafür, dass die Bettwäsche nicht zu viele Ausdünstungen unserer Haut aufnimmt. Außerdem schläft es sich in einem frisch bezogenen Bett doch auch gleich viel besser oder etwa nicht?!