Was tun bei Nasenbluten? Stoppen und welche Ursachen es hat
Was tun bei Nasenbluten? Wie du es stoppen kannst, was die Ursachen sind, warum du häufig Nasenbluten hast und ab wann du zum Arzt solltest, verraten wir dir hier.
Ungelegen kommt er eigentlich immer: Der Moment, wenn einem das Blut aus der Nase rinnt und du verzweifelt nach dem nächsten Taschentuch suchst. Was sich hinter Nasenbluten verbergen kann und was zu tun ist, wenn es passiert, haben wir euch hier zusammengestellt. Außerdem erfährst du, warum das Bluten der Nase in der Schwangerschaft vorkommen kann und was du dagegen machen kannst.
Dieser Artikel richtet sich in erster Linie an Erwachsene. Tritt Nasenbluten bei Kindern auf, schau am besten in diesen Artikel:
Nasenbluten stoppen: Ursachen für Blut aus der Nase
Eines vorweg: Die Ursachen von Nasenbluten sind meist harmlos! Am allermeisten handelt es sich um gereizte Schleimhäute, die wiederum verschiedene Ursachen haben können. Natürlich gibt es aber auch andere Ursachen, warum die Nasenschleimhaut Verletzungen haben kann oder warum Blutgefäße platzen. Denn so harmlos es in den meisten Fällen ist, kann es ein Symptom von Erkrankungen sein.
Eines ist jedenfalls klar: Es ist lästig und du fragst dich, was du bei Nasenbluten tun kannst. Die Antwort: das Nasenbluten stoppen ist natürlich eine gute Idee. Wenig überraschend. Aber wie?
Bevor wir zu Tipps gegen das Blut aus der Nase kommen, haben wir noch die Ursachen, die für Betroffene infrage kommen. Es gibt darunter einige harmlose Ursachen sowie ernsthafte Erkrankungen, aber auch Gründe, warum du gerade in der Schwangerschaft hin und wieder kaputte Blutgefäße in der Nase hast.
Gereizte Schleimhäute: Klimaanlagen, Heizungsluft oder starkes & häufiges Schnäuzen trocknen die empfindlichen Nasenschleimhäute aus und reizen sie - schnell kommt es zu Rissen in der Naseninnenwand. Diese führen dann zu kleinen Blutungen.
Chronischer Schnupfen: Es hat einen Grund, warum du abschwellendes Nasenspray nicht länger als eine Woche anwenden solltest. Schon nach kurzer Zeit trocknet die Nasenschleimhaut aus und verändert sich. Die Folge: eine Sucht entwickelt sich, die zudem zu gereizter Nasenschleimhaut und in der Folge dazu führt, dass wir schnell aus der Nase bluten. Eine weitere Folge kann eine Stinknase sein.
Nasenbohren: Nein, das mag natürlich niemand zugeben, aber nicht nur bei Kindern kann es oftmals sein, dass das Nasenbohren - auch als Popeln bekannt - die Ursache fürs Nasenbluten darstellt. Einmal mit einem Fingernagel an der Nasenscheidewand gekratzt, und schon kommt es zu einer Blutung. Die ist meist aber auch schnell wieder vorbei.
Bluthochdruck: Die feinen Gefäße in der Schleimhaut werden strapaziert und platzen leichter, was zur Blutung führen kann. Wenn du weitere Symptome wie Herzklopfen, Schwindel und Kopfschmerzen spürst oder den Puls im Ohr hörst, solltest du deinen Blutdruck messen lassen. Welche Lebensmittel gegen einen Bluthochdruck (Hypertonie) helfen, erfährst du hier.
Gerinnungshemmer: Rund eine Million Deutsche nehmen blutverdünnende Medikamente zum Schutz vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombose ein. Häufige Nebenwirkung ist Nasenbluten, das schwer zu stillen ist. Dauert die Blutung länger als 20 Minuten, rufe einen Arzt oder Rettungsdienst.
Gefäßverkalkung (Arteriosklerose): Wenn die Blutgefäße verkalken, kann Nasenbluten ein Symptom davon sein, zumindest in fortgeschrittenem Stadium. Übrigens: Arteriosklerose fördert Bluthochdruck - und Bluthochdruck fördert Arteriosklerose.
Blutplättchen-Mangel: Eine Thrombozytopenie führt zu Blutungen in der Nase und hat entweder die Ursache, dass die Blutplättchen schneller abgebaut werden, oder es gibt ein Problem bei deren Bildung. Ein Symptom dieser Prozesse ist es, dass wir aus der Nase bluten. Meist liegen spezielle Grunderkrankungen vor, aber auch der übermäßige Einsatz von Heparin-Medikamenten (siehe Gerinnungshemmer) kann dazu führen. Der Mangel kann mithilfe eines kleinen Blutbildes festgestellt werden.
Blutplättchen-Störung: Ein anderer Fall liegt beim Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom vor. Hier handelt es sich laut Apotheken Umschau um die häufigste erbliche Blutgerinnungsstörung.
Hormone in der Schwangerschaft: Bei Schwangeren wird das Hormon Östrogen vermehrt ausgeschüttet. Es schwächt das Bindegewebe am Bauch und in den Adern und kann so schnell dazu führen, dass du in der Schwangerschaft aus der Nase zu bluten beginnst. Tipp in diesem Fall: Eine Nasensalbe kann helfen.
Vitamin-K-Mangel: Vitamin K spielt eine wichtige Rolle im Körper. Es sorgt nämlich dafür, dass das Blut besser gerinnen kann. So kann sich ein Mangel auch durch Nasenbluten bemerkbar machen. Allerdings ist eine Unterversorgung nur bei einer sehr vitaminarmen Ernährung wahrscheinlich. Der tägliche Bedarf von 65 bis 80 Mikrogramm wird zum Beispiel durch 10 Gramm Petersilie, 15 Gramm Schnittlauch oder 20 Gramm Spinat gedeckt. Wenn trotzdem ein Defizit von deinem Arzt festgestellt wurde, kann er ein Vitamin-K-Präparat verabreichen. Mehr zu Vitamin K2 erfährst du hier.
Geschwulst: In sehr seltenen Fällen wächst eine gut- oder bösartige Geschwulst in der Nasenhöhle oder Nebenhöhle, also ein Tumor oder ein Polyp. Sie behindert die Atmung und kann Nasenbluten verursachen, zudem kann es die Ursache für einen Geruchsverlust sein. Vom Arzt*von der Ärztin abklären lassen.
Heuschnupfen- & Allergiker-Nasenspray: Hilfsmittel gegen lästigen Heuschnupfen sind sehr sinnvoll. Dennoch können die Medikamente gegen die Erkrankung aus verschieden Gründen dazu führen, dass wir Blutungen in der Nase kriegen. Ist das der Fall, solltest du dir ärztlichen Rat einholen.
Neben diesen Ursachen gibt es eine Reihe von anderen Erkrankungen und Dingen, die bei Nasenbluten eine Rolle spielen können. Darunter fallen beispielsweise Nasensporne, eine Reihe von Autoimmunerkrankungen wie z. B. Morbus Osler, und andere seltenere Ursachen wie Skorbut oder Hämophilie (Bluterkrankheit).
Was tun bei Nasenbluten? Hausmittel, Erste-Hilfe-Maßnahmen & Tipps zum Vorbeugen
Was also tun bei Nasenbluten? Welche Hausmittel und Tipps helfen bei der Behandlung der Nase, was ist als Erste Hilfe geeignet? Mit einem vermeintlichen Fakt räumen wir auf jeden Fall erstmal auf: Es geht um den Kopf im Nacken.
Der Mythos, dass Betroffene den Kopf nach hinten legen sollten, um das Bluten aus der Nase zu stoppen, ist medizinisch widerlegt: Durch den nach hinten gekippten Kopf läuft das Blut in den Rachen und direkt durch die Speiseröhre in den Magen - das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Besser als Erste-Hilfe-Behandlung und Hausmittel:
Bei Nasenbluten aufrecht oder leicht gebeugt hinsetzen und den Kopf leicht nach vorne neigen.
Rund 10 bis 15 Minuten lang mit den Fingern die Nasenflügel zusammendrücken. Dabei ein kaltes Tuch, einen Waschlappen oder ein Kühlpad in den Nacken legen.
Das führt reflektorisch zu einer Gefäßverengung in der Nasenschleimhaut, weniger Blut in der Nase und das Bluten hört schneller auf.
Als Vorbeugung gegen Nasenbluten kann es helfen, die trockene Nasenschleimhaut zu bekämpfen. Das bedeutet, die Nase so feucht wie möglich zu halten. Nasensalben aus der Apotheke oder auch Mineralsalze schaffen Abhilfe. Auch regelmäßige Nasenspülungen beugen den Blutungen vor. Ein Hausmittel zur Vorbeugung gegen Nasenbluten in Skandinavien ist Sesamöl, allerdings ist dazu nur solches aus der Apotheke oder der Drogerie geeignet - Speiseöl eignet sich nicht. Lass dich am besten vor Ort beraten.
Ebenfalls hilfreich als Tipps und Hausmittel gegen Blutungen aus der Nase:
genügend trinken
nicht in der Nase popeln
nicht zu warm heizen (max. 20 Grad in den Wohnräumen, im Schlafzimmer max. 17 Grad)
Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen zwischen 40-60%
viel Bewegung
vitaminreiche Ernährung
Nasenbluten: Wann zum Arzt*zur Ärztin?
Nun stellt sich noch die Frage, wann du mit Nasenbluten zum Arzt*zur Ärztin gehen solltest.
Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 bis 30 Minuten noch nicht zum Stillstand gebracht worden ist, sollte man umgehend einen Arzt*eine Ärztin aufsuchen. Bei Kindern schon früher. Auch bei dauernd wiederkehrenden Blutungen ist es ratsam, sich von einem HNO-Arzt*einer Hals-Nasen-Ohren-Ärztin untersuchen zu lassen.
Die Behandlung beim Arzt*bei der Ärztin wird unter anderem mit einem die Gefäße zusammenziehenden & die Nasenschleimhaut abschwellenden Nasenspray vorgenommen. Anschließend kann die Wunde je nach Notwendigkeit verödet werden, im Anschluss wird die betroffene Stelle oftmals mit einer Mullauflage belegt. Nach der Behandlung in der Praxis wird Betroffenen eine spezielle Wundsalbe zur Heilung verschrieben.
Nur bei starkem Nasenbluten aus der hinteren Nase, wo sich zwei Schlagadern befinden, wird bei der ärztlichen Behandlung eine Art Tamponade genutzt, um die Blutung zu stillen. Diese unterscheidet sich von herkömmlichen Tampons und wird nur von medizinischem Fachpersonal eingesetzt.
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