Grüner Snack

Sind Pistazien gesund oder krebserregend? Auf dieses Detail kommt es an!

Aus der Serie: Diese Nährstoffe stecken in Nüssen

Sind Pistazien gesund? Oder sogar krebserregend? Was stimmt und was es mit den ungesunden Pistazien auf sich hat, erfährst du im Artikel.

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Pistazien - gesund oder krebserregend?
Pistazien - gesund oder krebserregend? Foto: Wheatfield/iStock
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Pistazien sind gesund und lecker - aber manchmal heißt es, die grünen Leckereien seien krebserregend. Tatsächlich kann das passieren, ist aber kein Grund zur Panik. Warum, das erfährst du hier.

Pistazien: Gesunde Steinfrüchte mit besonderem Geschmack

Sie sind fein, sie sind lecker. Naturbelassen, gesalzen und geröstet oder einfach als kleiner Kick in manchen Rezepten - die Pistazie. Gesund und mit guten Nährwerten kann das Lebensmittel punkten - also auch ein Grund, den leckeren Snack hin und wieder mal zu essen. Am besten mit einer Handvoll Nüsse.

Wobei wir hier gleich mal einhaken können, denn Pistazien sind gar keine Nüsse. Sie werden nur oft als solche bezeichnet, weil sie eine ähnliche Konsistenz haben und die Nährwerte auch nicht so krass unterschiedlich sind, dass man meinen könnte, wir hätten es mit etwas anderem zu tun. Ebenso, wenn wir uns die Pistazien einfach mal so anschauen. Sieht schon stark nach Nuss aus - aber der Pistazienbaum (lat. Pistacia vera) hat keine Nüsse an sich, sondern Steinfrüchte. Dazu gehören zum Beispiel auch Mangos, Cashews oder auch Mandeln. Mit den Mangos und Cashews sind die Pistazien sogar verwandt.

Aber woher kommen die kleinen, grünen Steinfrüchte? Bei der Pistazien-Herkunft kannst du in der Regel einfach einen Blick auf die Verpackung werfen, aber sollten sie in Produkten verarbeitet sein, steht vielleicht auch keine Herkunft drauf. Angebaut werden die bis zu 12 Meter hohen und 300 Jahre alten Bäume fast auf der ganzen Welt. Der größte Produzent ist der Iran, danach folgt Kalifornien vor der Türkei. Die Anbaugebiete in Syrien liegen hingegen rund um Aleppo - also da, wo der Krieg besonders heftig zugeschlagen hat.

Doch der Blick muss gar nicht auf andere Kontinente gehen, auch in Europa gibt es viele Pistazien. Zum Beispiel von den griechischen Inseln, aber auch rund um die sizilianische Stadt Catania liegt ein großes Anbaugebiet, außerdem in Andalusien. Vielleicht kannst du ja auf deinem nächsten Urlaub in Südeuropa auch mal auf eine Pistazien-Farm - zumal die Pistazien aus diesen Gebieten als besonders gut gelten.

Pistazien an einem Pistazienbaum in der Provinz Kerman im Iran, dem weltgrößten Pistazienproduzenten
Pistazien an einem Pistazienbaum in der Provinz Kerman im Iran, dem weltgrößten Pistazienproduzenten. Foto: Pe3check/iStock

Geschmacklich können Pistazien vor allem durch den kräftigen, würzigen Geschmack nach Mandel in Verbindung mit einer nicht zu verneinenden Süße punkten. Genau deswegen bauen viele Menschen das Lebensmittel in ihre Ernährung ein. Den außergewöhnlichen Geschmack möchten eben nur wenige missen.

In Rezepten sind die leckeren Steinfrüchte aber auch beliebt, da das Grün der Pistazien vor allem auch andere Lebensmittel gut färbt - zum Beispiel beim Pistazieneis oder für Sahne auf Kuchen. Aber auch des Geschmacks wegen können allerlei Rezepte mit Pistazien ergänzt werden - sei es ein winterlicher Bratapfel, ein Kuchen, Baklava oder auch eine Grillmarinade. Mit einer Pistazien-Marinade sorgst du mindestens für ein wenig Aufsehen - und vor allem auch für Begeisterung am Gaumen. Du kannst die Pistazien aber auch einfach so verspeisen.

Pistazien: Nährwerte, Mineralstoffe und Vitamine

Am Anfang wurde ja schon erwähnt, dass Pistazien gesund sind. Doch woran liegt es? Ein Blick auf die Nährwerte und Inhaltsstoffe gibt uns einen Aufschluss, welcher Vorteil für unsere Gesundheit in der unscheinbaren Schale schlummert.

In erster Linie besteht eine Pistazie aus Fett - etwas mehr als 45 Gramm pro 100 Gramm Pistazien, wie sich bei den offiziellen Daten des US-Landwirtschaftsministerium (USDA) nachlesen lässt. Das Fett besteht aber zum Glück nur zu einem kleinen Teil aus den gesättigten Fettsäuren und zu einem großen Teil aus einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese ungesättigten Fettsäuren helfen dabei, das Herz-Kreislauf-System zu schützen, indem sie den Cholesterinwert im Blut senken - sowohl vom "schlechten" LDL-Cholesterin, aber auch vom "guten" HDL-Cholesterin.

Daneben finden sich in der Pistazie Kohlenhydrate und Eiweiß. Das Gute daran ist, dass es erstaunlich hohe Werte sind, die uns da anlachen. Rund 27 Gramm Kohlenhydrate und über 20 Gramm Eiweiß (Protein). Unter den Kohlenhydraten finden sich etwa 10 Gramm Ballaststoffe und circa 8 Gramm Zucker. Insgesamt haben 100 Gramm Pistazien viele Kalorien - satte 560 kcal (2340 kJ) - sie sind also auch nicht unbegrenzt genießbar, wenn du nicht zunehmen willst. Dennoch ist dieser Wert niedriger als beispielsweise bei vielen Nüssen.

Doch die gesunden Pistazien sind auch voller anderer, wichtiger Nährstoffe. Das machen die Werte an Mineralstoffen und Vitaminen deutlich. Ins Auge sticht hierbei vor allem der extrem hohe Wert an Kalium (1020 mg / 100 Gramm). Die folgenden Nährstoffe - also Mineralstoffe und Vitamine - findest du in Pistazien:

Mineralstoffe

  • Kalium

  • Phosphor

  • Magnesium

  • Calcium

  • Eisen

  • Zink

  • Kupfer

  • Mangan

  • Natrium

  • Selen

  • Fluorid

Vitamine

  • Vitamin A

  • Vitamin B1

  • Vitamin B2

  • Vitamin B3

  • Vitamin B5

  • Vitamin B6

  • Vitamin B9 (Folsäure)

  • Vitamin C

  • Vitamin E

  • Alpha-Carotin

  • Beta-Carotin

  • Lutein-Zeaxanthin

Lutein-Zeaxanthin ist ein Farbstoff - ähnlich wie Beta-Carotin. Forschende der University of Wisconsin-Madison konnten in einer Studie feststellen, dass es - gemeinsam mit Vitamin C verabreicht - das Risiko für Grauen Star bei Frauen signifikant senken kann.

Pistazien: Krebserregend durch bösartige Schimmelpilze

Neben den Aspekten für den Verzehr der leckeren Steinfrüchte gibt es aber immer noch das Gerücht, dass Pistazien krebserregend seien. Woran liegt das?

Die Antwort darauf ist recht einfach - es geht um sogenannte Aflatoxine. Diese Schimmelpilzgifte entstehen beispielsweise bei falscher Lagerung - zum Beispiel nach der Ernte, beim Transport oder auch bei der Aufbewahrung. Die Gefahr wurde allerdings schon vor Jahren erkannt, weswegen die Pistazien auf die krebserregenden Aflatoxine regelmäßig getestet werden.

Das Problem an dieser Form des Schimmels ist, dass du ihn weder schmecken noch riechen kannst. Das ist natürlich eher ungünstig und vor allem ungesund, wenn die Aflatoxine in den Pistazien enthalten sind. So kann ein gesunder Snack schnell mal zur Gefahr werden - vor allem, wenn die EU-Grenzwerte überschritten werden.

Darum solltest du Pistazien nicht essen, wenn sie dunkle Stellen aufweisen. Ebenfalls nicht essen solltest du Pistazien, wenn sie komisch schmecken, muffig riechen oder ölig glänzen. In diesen Fällen ist es besser, auf den Verzehr zu verzichten. Dann wandern die krebserregenden Pistazien in den Müll und du bleibst gesund.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) betont, dass Lieferungen aus dem Iran in den letzten Jahren verstärkt kontrolliert worden sind - damit die Konsumenten sicher bleiben und du gesunde Pistazien essen kannst. Keine krebserregenden.

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Artikelbild und Social Media: Wheatfield/iStock