Hormonspirale: Das sind die Vor- und Nachteile und so wirkt sie!
Neben Hormonring, Kupferspirale oder Kupferkette, gibt es auch die Hormonspirale. Bevor du dich für diese Verhütungsmethode entscheidest, solltest du jedoch einiges wissen und beachten.
Es muss nicht immer die Pille sein! Verhütungsmethoden werden immer vielfältiger, individueller und auf die Bedürfnisse einer Frau angepasst. Neben Hormonring, Kupferspirale oder Kupferkette, gibt es auch die Hormonspirale. Bevor du dich für diese Verhütungsmethode entscheidest, solltest du jedoch einiges wissen und beachten.
So wirkt die Hormonspirale
Bei der Hormonspirale handelt es sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, welches innerhalb der Gebärmutter eingesetzt wird und dort wirkt. Sie besteht aus einem kleinen Kunststoffteil in T-Form und ist etwa 3 cm groß.
Die Spirale gibt gleichmäßig kleinste Mengen des Hormons Gestagen ab, dabei variiert die Größe und Menge der abgegebenen Hormone je nach Modell. Der Ausfluss vor dem Einsprung (auch Zervixschleim genannt) wird durch die Hormone am Gebärmutterhals verdickt - der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird vermindert. Dadurch wird die Befruchtung der Eizelle verhindert.
Bereits vom ersten Tag, nach dem Einsetzen der Hormonspirale kann eine sehr hohe empfängnisverhütende Sicherheit gewährleistet werden. Der Pearl-Index liegt bei 0,16 - Die Pille hat einen Index von 0,1, das bedeutet, dass eine von 1000 Frauen trotzdem schwanger geworden ist.
Wie wird die Spirale eingesetzt und wie lange wirkt sie?
Hormonspiralen werden vom Frauenarzt eingesetzt und können zwischen drei und fünf Jahren in der Gebärmutter verbleiben, bis sie wieder von einem Arzt entfernt werden. Der beste Termin, für das Einsetzen der Spirale, ist während der letzten Tage deiner Menstruationsblutung. Zu diesem Zeitpunkt ist der Muttermund weich und geweitet.
Zunächst stellt der Frauenarzt die Beschaffenheit (Lage, Größe) der Gebärmutter fest, um die passende Größe der Spirale auszuwählen. Eventuelle Infektionen oder Veränderungen im Genitalbereich werden schon vorab geprüft und bei Bedarf behandelt. Mit einem länglichen Applikator wird die Spirale vorsichtig in die Gebärmutterhöhle geschoben, der obere Teil der Spirale entfaltet sich und hält sie an ihrem Ort. Dann wird das Einführröhrchen entfernt - die Spirale bleibt. Der Sicherheitsfaden am unteren Ende der T-Form ragt nach dem Einsetzen der Spirale aus dem Muttermund und muss abschließend auf die richtige Länge für das Zurückholen der Spirale geschnitten werden.
Der Vorgang des Einsetzens dauert nur wenige Minuten - er wird von vielen Frauen als unangenehm empfunden (leichtes Brennen, Ziehen oder Zwicken), doch nur von wenigen als schmerzhaft. Bei Bedarf kann ein Medikament zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Ist die Horminspirale einmal drin, werden halbjährliche Kontrollen empfohlen, ob noch alles am rechten Fleck sitzt.
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Für wen ist die Hormonspirale geeignet?
Die Hormonspirale ist vor allem für Frauen geeignet, die östrogenhaltige Präparate nicht anwenden können oder wollen (wie etwa die Pille) und die langfristig verhüten wollen.
Außerdem ist sie besonders für diejenigen geeignet, die eine einfache, unkomplizierte Methode zur Verhütung suchen - ohne Einnahmefehler.
Das sind die Vorteile
Die Vorteile dieser hormonellen Art der Verhütung sind:
- sehr sicher
- keine Anwendungsfehler möglich
- erlaubt spontanen Sex
- abgeschwächte Blutungen bzw. Ausbleiben der Menstruation
- abgeschwächte Menstruationsbeschwerden
- nicht spürbar
- Hormonausschüttung erfolgt hauptsächlich lokal im Bereich der Gebärmutter
- gute Verträglichkeit
- nach Absetzten ist eine Schwangerschaft schnell wieder möglich
Hormonspirale: Das sind die Nebenwirkungen und Nachteile
Gerade in der Eingewöhnungszeit, kurz nach dem Einsetzen der Spirale, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Es können beispielsweise Schmier- und Zwischenblutungen auftreten, auch Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Spannungen in der Brust, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Übelkeit und Wassereinlagerungen können vorkommen. Einige Frauen können auch eine Verschlechterung ihres Hautbilds bemerken (Akne, Unreinheiten,...).
Weitere Nachteile der Hormonspirale ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung von Zysten in den Eierstöcken. Diese sind jedoch in den meisten Fällen gutartig und können entfernt werden.
Langfristig kann die Hormonspirale auch Depressionen, eine verminderter Libido und Panikattacken verursachen.
Gewichtszunahme durch Hormonspirale
Eine der häufigsten Fragen und Sorgen von Frauen, die überlegen die Hormonspirale als Verhütungsmittel zu nutzen, ist ob sie dadurch Gewicht zunehmen werden.
Wie auch bei allen anderen hormonellen Methoden kann eine Gewichtsveränderung vorkommen, ist jedoch kein Muss, hier reagiert jede Frau anders auf das ausgeschüttete Hormon Gestagen.
Das sind die Kosten für das hormonelle Verhütungsmittel
Die Kosten für die Spirale belaufen sich zwischen 300 und 400 Euro, je nach Modell, Hersteller etc. Außerdem ist die Beratung, Untersuchung und das Einsetzen des Präparates inbegriffen... manche Ärzte berechnen auch für weitere Kontrolluntersuchungen Kosten. Informiere dich hier am besten schon im Voraus bei deinem Arzt und deiner Krankenkasse. Wegen des einmalig anfallenden hohen Preises, solltest du dir sehr sicher sein, ob du dieses Verhütungsmittel auch längerfristig nutzen möchtest.
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