5 Tipps & Hausmittel

Pille abgesetzt? So unterstützt du deinen Körper bei der Hormonumstellung

Du hast die Pille abgesetzt, und dein Körper kämpft mit der Hormonumstellung? Mit diesen fünf Tipps und Hausmitteln kannst du ihn auf natürliche Weise unterstützen.

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Jeden Tag Hormone schlucken. Das gehörte jahrelang zum Alltag vieler Frauen. Unregelmäßige Zyklen? Pille. Regelschmerzen? Pille. Unreine Haut? Pille. Unkomplizierte Verhütung? Pille. So lautete lange Zeit die Antwort auf derartige Probleme. Und so kommt es, dass viele Frauen mit Mitte zwanzig bereits seit zehn Jahren täglich Medikamente einnehmen.

Doch wo Wirkung ist, ist auch Nebenwirkung. Innerhalb der letzten Jahre wandelt sich die Anti-Baby-Pille daher vom ehemaligen Symbol der Selbstbestimmung zum Feind. Die Kritik an hormoneller Verhütung wird immer lauter. Nicht nur aufgrund von negativen Folgen wie Depressionen und einem erhöhten Thromboserisiko - auch wegen der Rolle der Verhütungsbeauftragten, die jahrelang der Frau untergejubelt wurde.

So kommt es, dass derzeit eine Art Freiheitsbewegung zu beobachten ist. "Weg mit den Hormonen! Hin zur natürlichen Verhütung!", lautet die Parole. Wie sehr die winzige Pille, über Jahre geschluckt, den Körper jedoch wirklich beeinflusst, merken viele erst, wenn sie sie absetzen. 

Wie reagiert der Körper auf den Hormon-Entzug?

Haarausfall, unreine Haut und eine ausbleibende Periode sind nur drei der Nebenwirkungen, mit denen dein Körper auf den (Pillen-)Entzug reagieren kann. Schließlich wurde er jahrelang mit Hormonen verwöhnt oder eben unterdrückt. Bleiben diese aus, muss die eigene Hormonproduktion wieder ran - und die kann ganz schön eingerostet sein. Und wie funktioniert überhaupt ein normaler Zyklus? An solche Dinge muss sich der Körper erst einmal erinnern. Und das braucht Zeit. 

Die gute Nachricht: Auch diese Zeit geht vorbei. Und du musst nicht tatenlos daneben stehen und abwarten. Stattdessen kannst du deinen Körper mit ein paar Hausmitteln, einer zyklusorientierten Ernährung und Menstruationstees unterstützen, ihn pflegen und hegen, damit er sich voll und ganz auf die Hormonumstellung konzentrieren kann.Und das ist gar nicht schwer. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene Ernährung. Da die Anti-Baby-Pille über den Darm aufgenommen wird, kann es auch Sinn machen, diesen mit einer Darmkur zu sanieren oder Präbiotika einzunehmen. 

Frau nimmt Nahrungsergänzungsmittel. (Themenbild)
Hausmittel statt Hormone, heißt es, wenn die Pille abgesetzt wurde. (Themenbild) Foto: AdobeStock / Тетяна Шустик

5 Dinge, die du nach Absetzen der Pille für deinen Körper tun kannst

1. Abwarten: Die Hormonumstellung braucht Zeit

Der Körper braucht seine Zeit, um sich an die Hormonumstellung zu gewöhnen. "Nicht sofort in Panik verfallen, wenn die ersten ein bis drei Blutungen nicht auf den Punkt kommen", rät Dr. med. Dorothee Struck, Gynäkologin und Ärztin für Naturheilverfahren. Stress kann übrigens auch dafür sorgen, dass die Periode sich verschiebt - setze deinen Körper also nicht unter Druck, sondern versuche, dich zu entspannen. Weitere Gründe für eine unregelmäßige Periode können diese Ursachen sein.

2. Und Menstruations-/Zyklus-Tees trinken

Und was verkürzt die Wartezeit besser, als eine Tasse Tee? Das ist tatsächlich so, wenn man das richtige Kraut trinkt. Frauenmantel ist in dieser Zeit deine beste Freundin. Sie wirkt regulierend auf den Zyklus. Die Pflanze soll gegen Menstruationsstörungen und auch das Prämenstruelle Syndrom helfen. Gleichzeitig wirkt es zusammenziehend auf die Gebärmutter. weshalb es auch gegen starke Blutungen eingesetzt werden kann. Weitere hilfreiche Zyklustees findest du hier.

So kannst du dir einen Menstruationstee zusammenstellen

Nach jahrelanger Einnahme der Anti-Baby-Pille können die ersten Blutungen ungewohnt schmerzhaft sein. Schließlich wurde der Zyklus, wie es bei den meisten Präparaten üblich ist, lange Zeit unterdrückt, so dass kein Eisprung stattfand, sondern lediglich eine Hormonentzugsblutung auftrat. Um die erste richtige Periode erträglicher zu gestalten und Krämpfe zu lindern, empfiehlt Dr. Struck eine spezielle Tee-Mischung:

  • 1/3 Frauenmantel

  • 1/3 Melisse

  • 1/3 Damiana (alternativ Gänsefingerkraut)

Die Tee-Sorten mischen und sieben Minuten in heißem Wasser zugedeckt ziehen lassen. Dabei sollte kein Tee-Ei verwendet werden, sondern der Tee durch ein Sieb abgegossen werden, damit sich die Kräuter wirklich entfalten können.

3. Magnesium gegen Krämpfe einnehmen

Magnesium wirkt entkrampfend. Während der Periode kann man daher Magnesium Citrat oder DHU Magnesium Phosphoricum Pentarkan einnehmen.

4. Frisches Gemüse essen - oder Folsäure zusetzen

Was kaum jemand weiß: Die Anti-Baby-Pille kann einen Vitamin-B-Mangel verursachen. Dazu gehört Folsäure, die unter anderem für die Zellteilung notwendig ist. Insbesondere wenn du planst, schwanger zu werden, ist Folsäure somit wichtig. Um den Mangel schnellstmöglich auszugleichen, solltest du auf eine gesunde Ernährung achten und vor allem frisches Gemüse in den Speiseplan einbauen. Eine zyklusorientierte Ernährung kann hier auch helfen. Da Folsäure temperaturempfindlich ist und Gemüse oft eingekocht wird, sind Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert. "Gerade, wenn demnächst einen Schwangerschaft geplant ist, ist es am besten, schon im letzten Einnahmemonat der Pille für ausreichend Folsäure zu sorgen", so Dr. Struck.

In ihrem neuen Buch "Natürlich verhüten" stellt Dr. med Dorothee Struck Alternativen zur hormonellen Verhütung vor – von Barrieremethoden für die Frau bis hin zur natürlichen Familienplanung:

5. Nahrungsergänzungsmittel unterstützen bei der Hormonumstellung

Außer Folsäure gibt es allerdings noch weitere Nahrungsergänzungsmittel, die deinen Körper bei der Hormonumstellung nach dem Absetzten der Pille unterstützen können. So erklärte Dr. Carsten Stinshoff-Hinselmann gegenüber der Good Health, dass medizinisch gesehen die Einnahme bestimmter Vitalstoffe nach Absetzen der Pille zwar nicht notwendig sei, die Einnahme der folgenden Vitalstoffe nach Absetzen der Pille und bei Auftreten von Problemen allerdings empfehlenswert sei:

  • Vitamine B12 und D (sofern ein Mangel besteht)

  • Folsäure, Zink und Mangan

Artikelbild und Social Media: AdobeStock / Тетяна Шустик (Themenbild)

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