Pille absetzen: Das sind die Vorteile – und die Nachteile
Zickig, antriebslos, einfach genervt von allem? Männer fragen jetzt vielleicht: Hast Du wieder Deine Tage? Wir fragen: Liegt es vielleicht an der Pille?
Viele Frauen fürchten negative Auswirkungen beim Absetzen der Pille. Wer will schon Akne, Regelschmerzen oder Haarausfall riskieren? Denn wenn frau die Pille nicht mehr nimmt, gerät der vorher stabile Hormonhaushalt durcheinander.
- Gewichtsverlust,
- schlechte Haut
- und eine Verstärkung der Regel und der mit ihr verbundenen Schmerzen
sind nur einige der Nebenwirkungen, die beim Absetzen des hormonellen Verhütungsmittels auftreten können.
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Etliche Erfahrungsberichte zeigen jedoch auch, dass immer mehr Frauen sich nach dem Absetzen der Pille viel besser fühlen. Die meist kurzfristigen Nachteile durch das Absetzen des Präparats sind schnell vergessen, wenn sich plötzlich mehr Energie und Lebensfreude bemerkbar machen.
Absetzen der Pille: Erfahrungsberichte zeigen die Vorteile
Youtuberinnen wie Dagi Bee und Mrs. Bella berichten davon, wie gut sie sich nach dem Absetzen der Pille fühlen. Mrs. Bella zieht nach zwei Jahren ohne Pille ein Fazit: „Es geht mir sehr sehr gut, ich bereue es auf gar keinen Fall, dass ich die Pille abgesetzt habe.“
Besonders erschreckend: Erst nach dem Absetzen ist erkennbar, dass schlechte Laune, ständige Müdigkeit und ähnliche Symptome Nebenwirkungen der Pille sein könnten! Mrs. Bella sagt dazu: „Das sind Nebenwirkungen, die man gar nicht als Nebenwirkungen wahrnimmt, weil man das gar nicht anders kennt.“ Wie Mrs. Bella berichtet auch Dagi Bee davon, ständig „innerlich auf 180“ gewesen zu sein. Beide Youtuberinnen sagen, sie hätten erst ohne Pille gemerkt, dass sie eigentlich gar nicht launisch seien und ohne künstliche Hormone im Körper nicht bei jeder Kleinigkeit „komplett ausrasten“. Auch starke Kopfschmerzen gehörten während der Zeit mit Pille zu ihrem Leben – mittlerweile sind beide davon befreit und beschreiben sich als „viel entspannter“.
Wie Mrs. Bella und Dagi Bee haben viele Frauen sich einfach daran gewöhnt, „schlechte Tage“ zu haben, und hinterfragen die Ursachen nicht. Müdigkeit, Kopfschmerzen, schlechte Laune, Frustration und ständige Gereiztheit gehören halt einfach zu unserem Alltag, denken wir. Auch Spiegel-Online berichtete bereits über Studien die zeigen, dass bestimmte Sorten der Pille das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen können. Die Pille kann also im schlechtesten Fall schleichend unsere Gefühle und unser Verhalten gegenüber anderen – also eigentlich unser ganzes Leben – beeinflussen. Eine Studie der University of Stirling sieht sogar die Empfindungen für den Partner durch die Pille verfälscht.
Die Pille ist wie Kaffee: Der Status quo
Die Pille ist und bleibt bis jetzt die beliebteste Verhütungsmethode: Laut Statista führt sie mit 52 % die Liste der genutzten Verhütungsmittel an. Sie liegt ein ganzes Stück vor dem Kondom (45 %) und weit vor anderen Verhütungsmitteln. Ihre Beliebtheit verdankt die Pille nicht zuletzt der gesellschaftlichen Wahrnehmung. So wie frau eine Tasse Kaffee oder schwarzen Tee trinkt, wenn sie müde ist, so nimmt sie die Pille, wenn sie nicht schwanger werden möchte oder unreine Haut hat. Wir sehen die Pille selten als das, was sie ist: ein Medikament, das stark in unseren Körper eingreift! Fakt ist: Nicht jede Pille ist für jede Frau geeignet und einigen Frauen geht es mit anderen Verhütungsmitteln besser.
Warum die Pille so beliebt ist
Die Pille bietet viele Vorteile.
Mit einem Pearl Index von 0,1 bis 0,9 schützt die Pille bei korrekter Anwendung zuverlässig davor, schwanger zu werden.
Die Pille kann auch Regelschmerzen und die Stärke der Blutungen verringern und ermöglicht eine genaue Zyklus-Kontrolle: Der Beginn der Menstruation kann oft auf den Tag genau vorausbestimmt werden.
Passt der Zeitpunkt einer Periode gerade nicht, kann er verschoben werden. Das ist beispielsweise für den geplanten Urlaub mehr als praktisch.
Ein weiterer sehr wichtiger Pluspunkt ist, dass die Anti-Baby-Pille die allgemeine Fruchtbarkeit einer Frau nicht schädigt. Selbst nach langjähriger Einnahme können viele Frauen schnell schwanger werden, wenn sie aufhören das Verhütungsmittel einzunehmen. Spätestens nach einem Jahr ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden bei den meisten ehemaligen Pillenutzerinnen wieder genauso hoch wie bei einer Frau, die nicht die Pille eingenommen hat.
Und auch in Bezug auf das Aussehen kann die Pille punkten, denn Akne und Haarausfall können mit bestimmten Pille-Präparaten deutlich gemindert werden.
Die Einnahme Pille ist eine der wenigen Methoden, die erfolgreich gegen Endometriose-Schmerzen und ihre Folgen helfen.
Wer sich mit Pille pudelwohl fühlt, kann neben der Empfängnisverhütung also auch einige ihrer anderen Vorteile genießen.
Alternative Verhütung: Warum nicht?
Anders als 1960 ist die Pille heute schon lange nicht mehr das einzige zuverlässige Verhütungsmittel. Hormonfreie Alternativen wie Kondome, Diaphragmen, Kupferspiralen, oder auch vollkommen natürliche Verhütungsmethoden lassen die Frau die sein, die sie ist. Jede kann eine Verhütungsmethode finden, die am besten zu ihr und ihrem Leben passt. Wer die hier beschriebenen Symptome wie Stimmungsschwankungen, permanente Müdigkeit oder Kopfschmerzen wiedererkennt, sollte mit einem Frauenarzt darüber sprechen, ob die verwendete Pille schuld sein könnte. Es ist einen Versuch wert, die Generation Pille hinter sich zu lassen: Weniger Hormone für ein natürliches Ich!
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