Sex-Tipp

Sex mit Kondom: Sicherer Spaß mit Präservativen

Sex mit Kondom ist nicht nur sicher, sondern macht auch Spaß. Findet die passenden Präservative fürs Liebesspiel.

Sex mit Kondom: Safe und geschützt vor Krankheiten
Sex mit Kondom: Safe und geschützt vor Krankheiten Foto: iStock / Christa Boaz
Auf Pinterest merken

Es ist sicher, schützt vor Geschlechtskrankheiten und hat keine Nebenwirkungen. Und trotzdem ist es nicht bei allen Menschen beliebt: das Kondom, auch Präservativ oder Gummi genannt. Einige Männer meinen, es verderbe den Spaß. Auch manche Frauen mögen es "ohne" lieber. Das liegt allerdings auch daran, dass fast niemand weiß, wie man ein perfektes Präservativ auswählt. Größe, Material, Geschmacksrichtung - all das spielt eine Rolle. Niemand trägt freiwillig einen ollen Kratzpullover oder läuft in drückenden Schuhen herum. Zeit also, auch das sensibelste Körperteil des Mannes, den Penis, richtig einzukleiden. Dann wird der Sex mit Kondom nicht nur sicher, sondern auch lustvoll und entspannt. 

Wie finde ich die richtige Kondomgröße?

Wie die Nase des Mannes, so ist sein Johannes? Mit solchen Sprüchen wird man nicht die richtige Größe ermitteln. Stattdessen braucht es ein Maßband (Achtung: keinen Maßstab). Bei Kondomen ist nämlich der Umfang des Penis entscheidender als die Länge (außer bei einem sehr langen Glied über 19 cm - dann achte bitte auf die Produktbeschreibung des Kondoms). Miss an der dicksten Stelle des erigierten Penis und notiere dir die Zahl. Anschließend kannst du online mit Kondomgröße-Rechnern herausfinden, welche nominale Breite für dich bzw. deinen Partner passt. Wenn dir das zu stressig ist oder du bei One-Night-Stands auch mal verschiedenen Größen begegnest, leg dir ein Probierset zu. So bist du immer mit dem richtigen Kondom zur Stelle. Das Set von My.Size enthält je drei Präservative der nominalen Breite 53, 57 und 60 mm. Es eignet sich für durchschnittlich bis überdurchschnittlich dicke Penisse. Auch noch größere Kondome sind erhältlich, bis zu 72 mm. Ausreden sind zwecklos, denn das entspricht meinem Handgelenk (ja, ich habe es überprüft). 

Unterschiedliche Kondom-Arten im Überblick

Die passende Größe ist beim Sex mit Kondom das A & O. Doch viele Männer und Frauen haben weitere Bedürfnisse: möglichst viel zu fühlen, Extra-Feuchtigkeit oder ein Produkt ohne Latex. Zum Glück ist das Angebot an Präservativen groß genug, um sie alle zu erfüllen - wenn man sich auskennt. Und das wirst du nach diesem Text. Sehen wir uns unterschiedliche Kondom-Arten an - für den besten Schutz und extraviel Spaß. 

Gefühlsechte Kondome

"Man spürt nix mit Kondomen" - wer hat den Spruch noch nicht gehört? Ja, Sex mit Kondom fühlt sich etwas anders an als ohne - aber sicher nicht nach "nichts". Mit einem gut sitzenden, gefühlsechten Kondom ist der Unterschied geringer als gedacht. Ein Klassiker sind Präservative von Durex. Die deutsche Marke steht für Qualität und Genuss. Das Vorteilspack Gefühlsecht enthält 40 Stück, die mit Silikon-Gleitmittel beschichtet sind. Dieses ist besonders lange gleitfähig - ein Vorteil für Beide. Die nominale Breite liegt bei 56 mm.

Kondome mit Geschmack

Du magst es abenteuerlustig und sehnst dich im nebligen November nach einem Strandurlaub? Doch die Gasrechnung spricht eine andere Sprache? Immerhin kann es auch beim Sex mit deinem Liebsten (oder deiner Party-Bekanntschaft) heiß hergehen. Richtige lecker wird es mit den Präservativen von Pasante mit den Geschmacksrichtungen Erdbeeren, Minze, Schokolade (nominale Breite: 53 mm). So kannst du auch beim Blowjob Safer Sex praktizieren. Was übrigens eine super Idee ist, denn auch beim Oralsex können Geschlechtskrankheiten übertragen werden.

Latexfreie Kondome

Ja, Latexallergie gibt es wirklich. Aber auch eine einfache Lösung dafür: latexfreie Kondome. Einige Marken haben diese Alternative im Angebot. Für einen Hauch Luxus sorgen die Kondome Durex Natural Feeling. Sie bestehen aus einem innovativen RealFeel-Material, das nicht nur vor einer allergischen Reaktion schützt, sondern auch für ein intensives Gefühl sorgt. 

Noppenkondome

Für alle, die sexuell gern Neues ausprobieren, gibt es nicht nur Kondome in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, sondern auch mit diversen Strukturen. Rillen und Noppen sorgen für eine erhöhte Reibung. Der Effekt ist zwar nicht riesig, kann aber anregend sein. Mein Tipp: Gerade bei Stellungen, bei denen der Penis viel Druck auf den G-Punkt (G-Fläche) ausübt, spüren manche Frauen einen Unterschied. Auch optisch sind Noppenkondome reizvoll, zum Beispiel die perlgenoppten Pariser von Billy Boy.  

Verzögernde Kondome

Als ich dieses Produkt auswählte, musste ich erst einmal lachen - wegen eines Flashbacks in meine Studienzeit. Bei einem One-Night-Stand mit einem Austauschstudenten war der Sex in Sekundenschnelle vorbei. Aus einer Nacht wurde eine längere Affäre, nur der Geschlechtsverkehr blieb weiterhin kurz. Damals, Anfang 20, traute ich mich noch nicht, das Ganze anzusprechen und besorgte stattdessen die Kondome Durex Performa. Und tatsächlich: Unser nächstes Liebesspiel dauerte eine halbe Stunde - und endlich gab es für beide einen Orgasmus. Als wir uns danach ausruhten, sah mein Bettgefährte auf die Kondompackung und las in süßem Akzent: "'Fur das langere Vergnugen'... Aaah! Ich habe mich schon gewundert, warum ich heute so lange kann!" Der Hintergrund? Die Präservative enthalten ein leicht betäubendes Gel im Reservoir. Dadurch wird die Eichel temporär unempfindlicher und die Ejakulation hinausgezögert. Was soll ich sagen? Empfehlenswert! 

Kondome für Frauen

Kondome sind das einzige Verhütungsmittel, das auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Aber wusstest du, dass es auch Präservative für Frauen gibt? Sogenannte Femidome bzw. Vaginalkondome kleiden die Scheide von innen aus. Du platzierst das Femidom in deiner Vagina vor dem Muttermund. Dank einem flexiblen Ring wird es zwischen den Scheidenwänden gehalten. An der Basis des Vaginalkondoms ist ein zweiter Ring, den du über deine Vulvalippen (Schamlippen) legst. Wenn dein Partner ejakuliert, wird das Sperma im Inneren des Femidoms aufgegangen. Auch wenn diese Art Kondome nicht besonders bekannt sind, habe ich von einem Bekannten gehört, dass er sie gegenüber herkömmlichen Kondomen bevorzugt. Außerdem ist es bereichernd, sexuell etwas anderes auszuprobieren und sich als Frau selbstbestimmt schützen. 

Fair produzierte Kondome

Wer auf Nachhaltigkeit achtet, kann auch beim Sex mit Kondom eine grüne Variante benutzen. Das Startup einhorn aus Berlin hat Kondome entwickelt, die fair produziert und vegan sind. Außerdem reinvestieren sie 50 Prozent der Gewinne in ihr Fairstainability-Projekt und sorgen u. a. für einen CO2-Ausgleich der Kondomproduktion. Das Beste: Die Präservative sind nicht nur fürs Gewissen, sondern auch beim Geschlechtsverkehr sehr angenehm. 

So wird das Kondom richtig übergezogen

Hattest du krampfigen Sexualkundeunterricht, in der eine Lehrkraft das Überziehen des Kondoms an einer Banane demonstriert hat? In meinem Fall gab es nicht einmal das. Frischen wir also kurz unsere Kenntnisse auf, denn nur die richtige Anwendung macht Kondome wirklich sicher.

  1. Öffne die Verpackung und achte darauf, dass du das Präservativ nicht mit scharfen Fingernägeln beschädigst.

  2. Bringe das Kondom in die richtige Position, sodass du es anschließend abrollen kannst. Halte das Reservoir mit zwei Fingern zusammengedrückt (es darf keine Luft darin sein) und rolle das Präservativ mit der anderen Hand bis zur Peniswurzel ab. (Wichtig: Falls du dich getäuscht und die falsche Seite des Kondoms erwischt hast, drehe es nicht um, sondern nimm ein neues Kondom. So vermeidest du, dass Lusttropfen in die Vagina gelangt).

  3. Wenn das Kondom abgerollt ist, lass das Reservoir los und prüfe, ob im Reservoir genug Platz ist, damit es später das Sperma auffangen kann.

  4. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte dein Partner den Penis herausziehen, noch bevor die Erektion vergeht. Halte währenddessen das Kondom an der Basis fest. So vermeidest du, dass es aus Versehen in die Vagina rutscht, und riskierst keine ungewollte Schwangerschaft.

Weitere Infos rund um Verhütung

Neben der Frage, wie man ein Kondom richtig benutzt, haben wir weitere Tipps zur Verhütung zusammengestellt >>

Sex ohne Kondom | Lecktuch | Kondom mit Noppen Wirkung | Femidome

Wie kann man verhindern, dass das Kondom reißt?

  • Sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Wenn das Gummi zu starker Reibung ausgesetzt ist, weil die Vagina eher trocken ist, wird es porös und kann reißen. Natürlich solltest du nur penetrativen Sex haben, wenn du dich körperlich bereit fühlst. Achte also auf Vorspiel und Praktiken, die dich erregen. Gleitmittel ist schon beim Vorspiel eine heiße Zutat - und auch beim Geschlechtsverkehr. 

  • Manchmal reicht die vaginale Feuchtigkeit nicht aus, obwohl man große Lust empfindet. Zum Beispiel bei langen Liebes-Sessions, wenn man die Pille nimmt, oder kurz vor und nach der Periode. Gleitgele auf Silikonbasis sorgen für anhaltende Gleitfähigkeit. Aber Achtung, das verträgt sich nicht mit Silikon-Sextoys.

  • Lasst genug Platz im Reservoir und achtet darauf, dass es nicht mit Luft gefüllt ist.

  • Ein Kondomkiller sind fetthaltige Produkte. Also Massageöle, Pflegeöle oder auch Produkte gegen Vaginalpilz und ähnliche Krankheiten.

  • Auch die korrekte Lagerung ist wichtig (siehe nächster Punkt).

Kondome richtig lagern

Damit Kondome lange halten und nicht brüchig werden, solltest du sie an einem trockenen, kühlen Ort ohne direkte Sonneinstrahlung lagern. Der Geldbeutel ist keine gute Option, weil das Kondom durch die Einwirkung anderer Objekte beschädigt werden kann. 

Wie sicher ist Sex mit Kondom?

In Bezug auf übertragbare Krankheiten sind Kondome das einzige Verhütungsmittel, das dich schützt. Viele denken hier an HIV, doch es gibt viele weitere Infektionen wie Chlamydien, Trichonomaden und Genitalherpes. Allerdings können Kondome nicht zu Hundert Prozent schützen. Das ist aber kein Grund, sie wegzulassen. Sondern, sich regelmäßig auf sexuell übertragbare Infektionen (auch STDs oder STIs genannt) zu testen.

Die Sicherheit von Kondomen als Verhütung einer Schwangerschaft hängt stark davon ab, wie korrekt man sie anwendet. Machst du alles richtig, liegt sie bei etwa 98 Prozent. Der Pearl-Index, der angibt, wie viele Frauen mit einer bestimmten Verhütungsmethode pro Jahr schwanger werden, liegt demnach bei 2. Wenn du sehr vertraut und konsequent mit Kondomen bist, kannst du das vermutlich noch steigern.

Wenn du eher nachlässig bist und Fehler machst, sinkt die Sicherheit auf 88 Prozent (Pearl-Index: 12). Das ergaben Studien, die den "typical use" (Gebrauchssicherheit) von Kondomen ermitteln. Bedenke aber, dass dabei auch Menschen eingerechnet sind, die ab und zu gar kein Kondom nehmen.

Zum Abschluss möchte ich dir einen Kommentar mitgeben, den ich mal in einer Facebook-Diskussion auf Englisch las und der das Thema Sex mit Kondom perfekt auf den Punkt bringt. Verfasst war er von einem Mann. "Du sagst mir, es gibt ein Sleeve (Hülle) für meinen Penis, das mich vor Krankheiten und ungewollten Kindern schützt: Warum zur Hölle würde ich das nicht benutzen?"

Damit ist alles gesagt, oder? And now - go have fun!