7 wichtige Fragen für deine Gesundheit, die du deinen Eltern stellen solltest
Warum es für unsere Gesundheit wichtig ist, zu wissen, welche Krankheiten schon bei unseren Eltern auftraten.
So viel vorweg: Auch wenn der Großvater zuckerkrank war oder unser Vater jedes Frühjahr wegen einer Allergie niesen musste, erkranken wir nicht zwangsläufig selbst daran. Um unser Risiko zu kennen, sollten wir aber Bescheid wissen und unserer Familiengeschichte besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn bestimmte Krankheiten können vererbt werden. Gerade für Volksleiden wie Herzinfarkt, Krebs, Diabetes oder Migräne finden Forscher immer häufiger Risikogene.
Dieses Wissen aus der Forschung nützt uns: Denn viele Erkrankungen können oft erst dann entstehen, wenn zu den Risikogenen ein ungünstiger Lebensstil hinzukommt. Anders gesagt: Wer z. B. die Gene für Typ-2-Diabetes in sich trägt, kann mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung verhindern, dass die Erkrankung tatsächlich ausbricht.
Wobei die Gene noch eine Rolle spielen und wie du dein persönliches Risiko senken kannst, erfährst du mit folgenden sieben Fragen.
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1. Kommt Grüner Star in der Familie vor?
Haben ältere Verwandte ersten Grades, also Mutter oder Vater, bereits ein Glaukom entwickelt, dann erkranken die Kinder sechsmal häufiger an Grünem Star als Menschen ohne eine erbliche Vorbelastung.
Typische Symptome: Zunächst treten bei Betroffenen keine auf. Erst später kommt es zu „blinden Flecken“: Man kann z. B. beim Geradeaussehen den Weg vor sich klar erkennen, die Personen und Dinge rechts und links davon allerdings nicht.
Das kannst du tun: Grünes Gemüse soll das Risiko um etwa 20 Prozent senken. Es ist zudem für über 40-Jährige empfehlenswert, alle zwei Jahre zur Glaukom-Untersuchung beim Augenarzt zu gehen. Bei Bedarf kannst du drucksenkende Augentropfen verwenden.
2. Sind Fälle von Alzheimer bekannt?
Nur zwei Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen sind erblich bedingt. Sind jedoch Verwandte ersten Grades betroffen, z. B. die Eltern, vervierfacht sich das Risiko, daran zu erkranken.
Typische Symptome: Verlust der Orientierung bei alltäglichen Abläufen wie Kaffeekochen oder Toilettengang. Zudem lässt das Gedächtnis nach.
Das kannst du tun: Die Nervenzellen im Gehirn trainieren: Kopfrechnen, Wörter rückwärts lesen, ohne Merkzettel einkaufen gehen. Mindestens sieben Stunden schlafen, damit sich das Denkorgan regeneriert.
3. Gab es jemanden mit Brustkrebs?
Schätzungen zufolge sind nur zwischen fünf und zehn Prozent aller Fälle auf die Vererbung einer Genmutation zurückzuführen. Hat man diese (BRCA1/BRCA2) jedoch, erhöht sich das Brustkrebsrisiko um 80 Prozent.
Typische Symptome: Verhärtungen im Brustgewebe oder Knoten sowie austretende Flüssigkeit aus der Brustwarze können ein Alarmzeichen sein.
Das kannst du tun: Erweiterte Vorsorge ab dem 25. Lebensjahr mit Ultraschall, Mammographie und/oder MRT. Lasse dich beraten und frage im Zweifelsfall nach einem Gen-Test.
4. Haben die Eltern Diabetes?
Sind deine Eltern von Typ-2-Diabetes betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöht.
Typische Symptome: Zunächst keine, später häufiges Wasserlassen, ungewollter Gewichtsverlust, Schwächegefühl.
Das kannst du tun: Alle zwei Jahre die Blutzuckerwerte prüfen lassen. Übergewicht abbauen, Bluthochdruck und hohes LDL-Cholesterin behandeln lassen. Vorbeugend wirken eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und auf das Gewicht zu achten.
5. Gibt es Asthmatiker oder Allergiker?
Allergische Erkrankungen und Asthma werden in hohem Maße vererbt. Wenn ein Elternteil betroffen ist, erhöht sich das eigene Risiko um etwa 25 Prozent, sind Mutter und Vater betroffen, dann verdoppelt es sich. Sind beide an der gleichen Allergie erkrankt, beträgt das Risiko sogar um die 60 Prozent.
Typische Symptome: Die Augen tränen und/oder brennen, die Nase läuft, Juckreiz und Atemnot können manchmal hinzukommen.
Das kannst du tun: Ein Allergietest dient dazu, das auslösende Allergen zu bestimmen. Ein HNO- oder Hautarzt führt diesen durch. Die Hyposensibilisierung mit Tabletten oder Injektionen lindert die Symptome und kann verhindern, dass sich aus der Allergie Asthma entwickelt.
6. Kam es zu Herzinfarkten?
Vererbbare Risikofaktoren sind Bluthochdruck und Arteriosklerose. Betroffene Elternteile geben diese häufig zu 40 Prozent weiter.
Typische Symptome: Atemnot, Engegefühl und/oder extreme Schmerzen in der Brust, die in die Arme ausstrahlen. Bei Frauen kommen oft Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch hinzu.
Das kannst du tun: Alle drei Jahre eine Untersuchung beim Hausarzt in Anspruch nehmen, um Herz-Kreislauf-Erkankungen frühzeitig zu erkennen.
7. Litt jemand an Depressionen?
Seelische Erkrankungen sind teilweise genetisch bedingt. So kommen etwa Depressionen gehäuft innerhalb einer Familie vor. Wenn Eltern oder Geschwister davon betroffen sind, ist das eigene Risiko um 15 Prozent erhöht.
Typische Symptome: wiederkehrende Phasen mit Antriebslosigkeit, niedergeschlagener Stimmung und/oder sozialem Rückzug.
Das kannst du tun: Frühzeitig professionelle Hilfe suchen, bevor die Erkrankung lebensbestimmend wird. Zum Beispiel hier bei der deutschen Depressionshilfe und Suizidprävention.
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