PMS-Symptome: Mehr als schlechte Laune und Kopfschmerzen
Das Prämenstruelle Syndrom - kurz: PMS - verursacht eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome. Denn die Hormone bringen Körper und Psyche vor der Periode ganz schön durcheinander. Was genau PMS ist und wie es sich äußert, erfährst du hier.
- Was ist PMS eigentlich genau?
- Welche Symptome verursacht das Prämenstruelle Syndrom?
- Körperliche PMS-Symptome: Wie sich das PMS körperlich bemerkbar macht
- Psychische PMS-Symptome: Wenn das PMS auf die Psyche schlägt
- Kann PMS auch Übelkeit, Kopf- und Rückenschmerzen verursachen?
- Welche Faktoren verschlimmern meine PMS-Symptome?
- PMS oder schwanger?
- Schwangerschaftsanzeichen, die sich vom PMS unterscheiden
Willst du wissen, warum es dir in den Tagen vor deinen Tagen mal besser und mal schlechter geht? Vielleicht hast du bereits manche Symptome wiederholt beobachtet aber nie in Zusammenhang mit deinem Zyklus gesetzt? Na dann bist du hier genau richtig. Lies hier mehr zum Prämenstruellen Syndrom und den möglichen PMS-Symptomen.
Was ist PMS eigentlich genau?
Der weibliche Zyklus dauert durchschnittlich zwischen 23 bis 35 Tage, in der Mitte findet der Eisprung statt. Danach beginnt die Lutealphase – die Zeit, in der viele Frauen unter dem Prämenstruellen Syndrom leiden. Wieso ist das so? Im Laufe des Zyklus kommt es im Körper zu erheblichen Hormonschwankungen. Vor allem nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel stetig ab.
Das geht nicht spurlos an unserem Wohlbefinden vorbei. Beispielsweise bekommen wir die hormonellen Veränderungen durch einen Leistungseinbruch oder ein Stimmungstief zu spüren. Gleichzeitig kommt es zu einem Progesteron-Überschuss. Das kann wiederum zu Wassereinlagerungen im Körper führen, die beispielsweise eine Gewichtszunahme und schmerzende Brüste mit sich ziehen.
Welche Symptome verursacht das Prämenstruelle Syndrom?
Tatsächlich ist das Prämenstruelle Syndrom aber viel mehr als nur ein wenig schlechte Laune oder ein unangenehmer Blähbauch. Nach Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte können die Hormonschwankungen vor der Monatsblutung bis zu 150 verschiedene Symptome verursachen.
Die Gynäkologin Prof. Dr. Mandy Mangler erwähnt in ihrem Buch "Das große Gyn Buch", dass das Vorkommen von PMS für Deutschland bei 20 bis 30 Prozent liege. Sie ergänzt, dass sich in einer Schweizer Studie an mehreren Tausend Frauen ein Vorkommen von 10,3 Prozent für PMS fand. 3,1 Prozent der Frauen hätte dafür die Kriterien für eine Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) erfüllt (vgl. S. 106).
Die Hormone können sowohl das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden beeinflussen. Manchmal weiß man gar nicht, dass Beschwerden mit dem Prämenstruellen Syndrom zusammenhängen. Deswegen haben wir die gängigsten Symptome für dich aufgelistet:
Körperliche PMS-Symptome: Wie sich das PMS körperlich bemerkbar macht
Zu den häufigsten körperlichen Symptomen zählen:
Blähungen
Empfindliche und spannende Brüste oder Brustwarzenschmerzen
Akne
Heißhunger
Geschwollene Gliedmaßen durch Wassereinlagerungen
Kopfschmerzen beziehungsweise Migräne
Schwindel
Wie merke ich, dass ich PMS habe?
Wenn du in den Tagen vor deiner Periode regelmäßig mehrere der obigen Symptome bei dir beobachtest, bist du vielleicht auch von PMS betroffen. Es gibt allerdings viele Hausmittel und hilfreiche Ernährungstipps, die die Symptome lindern oder ihnen vorbeugen.
Psychische PMS-Symptome: Wenn das PMS auf die Psyche schlägt
Zu den häufigsten psychischen Symptomen zählen:
Reizbarkeit
Depressionen
Stimmungsschwankungen (Neigung zu Wut und Traurigkeit)
Konzentrationsschwierigkeiten
Innere Unruhe
Angst und Panikgefühl
Wie merke ich, dass ich PMDS habe?
Liegen bei dir mindestens fünf der psychischem PMS-Symptome "während der Mehrzahl der Zyklen der letzten zwölf Monate vor, spricht man von einem PMDS (prämenstruelles dysphorisches Syndrom)", erklärt die Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau (vgl. S. 64, "Raus aus dem Hormonkarussell").
Kann PMS auch Übelkeit, Kopf- und Rückenschmerzen verursachen?
Bei manchen Frauen tritt das Prämenstruelle Syndrom schwerer auf. Dann spricht man von einer PMDS, einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung. Gleichzeitig kann das PMS einen Monat schlimmer auftreten und im nächsten kaum Beschwerden verursachen.
So variabel die Ausprägungen sind, so auch die Symptome. Neben leichten Beschwerden können auch solche auftreten, die den Alltag enorm einschränken. Manche Frauen klagen 10 bis 14 Tage vor ihrer Periode über Übelkeit und Bauchschmerzen, andere verspüren ziehende Schmerzen im Rücken. Auch Kopfschmerzen und Migräne können durch die Hormonschwankungen ausgelöst werden.
Welche Faktoren verschlimmern meine PMS-Symptome?
Bestimmte Faktoren können die Entstehung und das Ausmaß des Prämenstruellen Syndroms begünstigen. Dazu zählen beispielsweise Stress, psychische Belastungen, aber auch Nikotinkonsum, Mangelerscheinungen, Schilddrüsenerkrankungen und genetische Veranlagung.
Die Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau erklärt, dass PMS-Betroffene besonders sensibel auf die zyklischen Hormonschwankungen zu reagieren scheinen: "Vor allem die Abbauprodukte des Progesterons in der zweiten Zyklushälfte scheinen hier eine besondere Rolle zu spielen. Kurz vor der Menstruation sinkt zudem der Serotoninspiegel. Das erklärt psychische Symptome wie Traurigkeit, Energielosigkeit, Angst, Panik etc.", führt die Autorin aus (vgl. S. 65, "Raus aus dem Hormonkarussell").
PMS oder schwanger?
Tatsächlich ähneln die PMS-Symptome den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Viele Frauen assoziieren etwa Beschwerden wie schmerzende Brüste damit, dass sich eine befruchtete Eizelle in ihrer Gebärmutter eingenistet hat. Das Ziehen im Unterleib kann sowohl auf eine bevorstehende Menstruation, als auch auf die Einnistung nach dem Eisprung hinweisen.
Das lässt sich durch die ähnliche Ursache der Beschwerden erklären: Sowohl die Symptome für PMS als auch die für eine Schwangerschaft werden durch Hormone ausgelöst. Trotzdem gibt es bestimmte Hinweise, die gegen das PMS und für eine beginnende Schwangerschaft sprechen.
Schwangerschaftsanzeichen, die sich vom PMS unterscheiden
Starke morgendliche Übelkeit
Dunkle Verfärbung der Brustwarzen
Eine erhöhte Temperatur, die mindestens 18 Tage anhält
Wenn dann auch noch deine Periode ausbleibt und ein Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis anzeigt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du nicht unter PMS gelitten hast.
Trotzdem erlebt jede Frau das Prämenstruelle Syndrom oder eine beginnende Schwangerschaft anders. Wer jedoch immer wieder unter starken Beschwerden vor der Periode leidet, sollte sich nicht scheuen, die Frauenärztin oder den Frauenarzt um Rat zu fragen. Sie*Er kann andere Ursachen ausschließen und eine Therapie empfehlen, um die Zeit angenehmer zu gestalten.
Quellen
Frauenärzte im Netz (2018): Prämenstruelles Syndrom (PMS) & Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS): Beschwerden & Symptome. In https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/beschwerden-symptome/#c427, Abgerufen am 20.06.2018
Mandy Mangler: Das große Gyn Buch. Selbstbewusst für den eigenen Körper entscheiden. Sex, Zyklus, Wechseljahre aus weiblicher Sicht neu verstehen. Krankheiten erkennen und therapieren. Insel Verlag: 1 Auflage (2024). 496 Seiten.
Dr. med. Judith Bildau: Raus aus dem Hormonkarussell. Die besten Hormonhacks für Frauen ab 35. Soforthilfe bei PMS, Regelschmerzen, psychischen Tiefs, Schlafstörungen und Gewichtszunahme. Gräfe und Unzer Verlag: 1. Auflage (2024); 256 Seiten.