Empfindliche Stelle

Ohrloch entzündet: 6 Hausmittel, um die Heilung zu beschleunigen

Es schmerzt sehr, wenn das Ohrloch entzündet ist. Was kannst du tun? Lies, wie Hausmittel die Heilung beschleunigen.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Eine Entzündung am Ohrloch bemerkst du sofort: Es ist meist etwas gerötet, schmerzt bei Berührungen, eitert oder blutet sogar. Außerdem kann es zu Schwellungen kommen. Meist tritt eine Ohrlochentzündung nach dem Stechen eines neuen Ohrlochs auf, aber auch andere Ursachen können Grund für schmerzhafte Rötungen etc. sein.

Hier erfährst du, was du tun kannst, wenn dein Ohrloch entzündet ist und wie Hausmittel helfen können.

Ohrloch entzündet: Was tun? Das sind die häufigsten Ursachen

Egal ob frisch gestochen oder schon älter: Dein Ohrloch ist eine empfindliche Stelle. Das können Gründe für eine Entzündung sein: 

Materialunverträglichkeit

Modeschmuck und klassischer Schmuck enthält verschiedene Metalle, die nicht jede*r verträgt. Es kann also durchaus sein, dass deine Haut auf Silber reagiert oder den Nickelbestandteil im Modeschmuck.

Bakterielle Infektion

Oder auf etwas, das erst im Nachhinein auf das schöne Schmuckstück gelangt ist und dein Ohrloch entzündet, bspw. über kleine Hautverletzungen. Daher gilt es, Modeschmuck zu reinigen und Goldschmuck zu pflegen. Denn eine bakterielle Infektion lässt sich oft nur noch mit Antibiotika bekämpfen, zum Beispiel in Tablettenform oder als Creme bzw. Salbe.

Falsche Pflege

Durch falsche oder mangelnde Piercing-Pflege kann viel geschehen. Wenn du also deinen Schmuck pflegen möchtest, solltest du wissen, was genau das Problem ist, sofern es eins gibt. Viele Tipps und Tricks, die im Netz herumgeistern, sind leider nicht seriös und bringen daher nicht den versprochenen Erfolg. Außer dem entzündeten Ohrloch geht bei falscher oder mangelnder Pflege auch dein Schmuck im Laufe der Zeit über den Jordan, indem er ausbleicht, korrodiert oder zerbricht.

Unprofessionelles Stechen

Kleine Wunden, etwa durch unprofessionelles Stechen mit nicht sterilem Stechwerkzeug, sind das Einfallstor für allerlei Keime. Dabei können Pilze, Bakterien, Viren oder giftige Stoffe ganz leicht eindringen und sich einnisten bzw. Schaden anrichten. So entsteht ganz schnell ein entzündetes Ohrloch bzw. eine Hautreaktion.

Ungeeigneter Schmuck

Manche Ohren sind empfindlicher als andere, daher kannst du nicht sicher sein, dass das, was bei anderen im Ohr hängt, auch bei dir problemlos möglich ist. Für dich zu schwere Ohrringe reizen dein Ohrloch und können mit der Zeit zu einer Entzündungsreaktion führen.

Ohrloch entzündet: Hausmittel, die helfen können

Ist dein Ohrloch entzündet, gibt es einige Hausmittel, die dir helfen könnten. Sollte die Entzündung nach drei Tagen trotzdem nicht abklingen, solltest du unbedingt eine Ärztin*einen Arzt aufsuchen. Auch der Austritt von Eiter oder Fieber sind Anzeichen dafür, dass der Infekt mit Antibiotika oder antibiotischen Cremes und ärztlich behandelt werden muss. 

Eine kleine Entzündung mit nur leichter Schwellung lässt sich oft mit Hausmitteln behandeln. Bei ätherischen Ölen wie Teebaumöl ist es wichtig, dass du einmal austestest, ob deine Haut es gut verträgt. Dafür kannst du wenige Tropfen in die Ellenbeuge träufeln und 24 Stunden warten, ob eine Reaktion auftritt. Passiert nichts, kannst du weiterhin mit ätherischen Ölen als Hausmittel arbeiten - aber im Falle von Teebaumöl nicht direkt auftragen, sondern entweder verdünnt oder mit Hilfsmitteln wie Wattestäbchen.

Kamilletee oder Kamillenauflage

Kamille ist eine sehr vielseitige Heilpflanze - und das macht die Kamillentee-Wirkung höchst willkommen, wenn ein Ohrloch entzündet ist. Die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend, weswegen sie auch als Kamillenbad für Entzündungen und Wundheilung im Intimbereich zum Einsatz kommt.

Kamillentee-Extrakt aus der Apotheke oder Drogerie kann bei einem entzündeten Ohrloch helfen - oder du bereitest dir einen Sud zu. Dazu lässt du gewöhnlichen Kamillentee in Bio-Qualität in heißem Wasser gut durchziehen und betupfst damit jede halbe Stunde die Stelle am Ohrläppchen, indem du ein Wattestäbchen in den Sud tränkst. Eine weitere Möglichkeit ist es, den abgekühlten Beutel aufzulegen oder ein Tuch im Sud zu tränken und eine Zeit lang aufzulegen.

Teebaumöl

Teebaumöl sollte in jedem Haushalt vorhanden sein, denn es ist vielseitig einsetzbar. Falls du dich jetzt fragst, wofür Teebaumöl verwendet werden kann? Auf jeden Fall als Hausmittel, wenn dein Ohrloch entzündet ist. Teebaumöl hilft auch bei Entzündungen, da es desinfizierend wirkt. Gib einfach ein paar Tropfen auf ein sauberes Baumwolltuch und tupfe damit mehrmals täglich die betroffene Stelle ab.

Wichtig: Für Kinder unter 12 Jahren ist Teebaumöl nicht geeignet.

Übrigens: Teebaumöl ist für Katzen giftig.

Lavendelöl

Ebenso wie das oben genannte Teebaumöl, ist auch Lavendelöl ein nützliches Hausmittel - und es darf auch auf die Haut aufgetragen werden. Es kann den Schmerz lindern und die Bakterien abtöten, da Lavendel u.a. entzündungshemmend und desinfizierend wirkt. Wenige Tropfen des ätherischen Öls aufgetragen können helfen, um die Heilung der Entzündung zu fördern. Lass dich dazu in deiner Praxis oder in der Apotheke beraten.

Zinksalbe

Zinksalbe aus der Apotheke gilt nicht nur bei der Behandlung von Blutergüssen als Hausmittel, sondern unterstützt dich bei der Wundheilung, wenn sich dein Ohrloch entzündet hat. Das enthaltene Zinkoxid wirkt auf der Haut gegen Krankheitserreger und Entzündungen und kann die Wundheilung beschleunigen. Außerdem wird die Feuchtigkeit auf der Haut gebunden, sodass dein Ohrläppchen zusätzlich wohltuend gepflegt wird.

Wunden desinfizieren

Wenn du eine Wunde hast und sich eine Entzündung ankündigt oder die Gefahr dazu besteht, könntest du die Wunde desinfizieren. Das allein kann schon ein wenig helfen, dass sich die Infektion nicht noch mehr ausbreitet oder gar erst auftritt.

Vitamin C

Vitamin C stärkt vor allem die Abwehrkräfte. Wenn du öfter zu Entzündungen des Ohrlochs neigst, kann es helfen, regelmäßig Vitamin C in Tablettenform zu dir zu nehmen. Achte auch auf eine ausgewogene Ernährung, denn auch in zahlreichen Lebensmitteln wie Paprika enthalten reichlich natürliche Ascorbinsäure. Lebensmittel mit viel Vitamin C sind unter anderem Sanddornsaft, Johannisbeeren, Grünkohl, Brokkoli, gesunder Kohlrabi oder auch Orangen, ebenso kann das Vitamin C in der Physalis diese Wirkung entfalten.

Für ein schwaches Immunsystem gibt es Anzeichen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass du mit der richtigen Ernährung dein Immunsystem stärken kannst.

Hilfreiche Tipps zur Vorbeugung einer Ohrloch-Entzündung

Damit es gar nicht erst zu einer Entzündung am Ohrloch kommst, kannst du einige Vorbeugungs-Tipps beachten. Dann ist das Risiko einer schmerzhaften Infektion und Entzündung auf jeden Fall geringer.

Hygiene

Wenn deine Hände in der Nähe des Ohrlochs kommen, z. B. wenn du Ohrstecker austauscht, solltest du vorher gründlich die Hände richtig waschen. Auch die Person, die dir ein Ohrloch sticht, sollte am besten Handschuhe tragen und das Ohrläppchen vor dem Stechen desinfizieren. So haben Keime wie Bakterien und Pilze keine Chance.

Sterile Nadeln

Die Ohrlochpistole, mit der gestochen wird, sollte gründlich sterilisiert sein, da deren mangelnde Hygiene häufig der Grund für Entzündungen ist. Noch besser ist es aber, wenn du dir das Ohrloch professionell mit einer sterilen Nadel stechen lässt. Lass dich vorher gut beraten, dann sind die Chancen auf ein entzündetes Ohrloch geringer.

Stecker & Ohrringe aus Titan

Der erste Stecker, den du nach dem Stechen verwendest, sollte aus Titan sein. Dieses Material ist komplett nickelfrei und verhindert allergische Reaktionen. Eine Titan-Allergie wird gilt als wissenschaftlich höchst unwahrscheinlich. Auch wenn du später neue Ohrringe aussuchst, ist Titan die beste Wahl.

Kleinere Modelle

Um zu verhindern, dass dein Ohrloch einreißt oder gereizt wird, solltest du auf schwere Ohrringe verzichten oder diese nicht über einen längeren Zeitraum tragen.

Artikelbild und Social Media: EyeJoy/iStock (Themenbild)